Was wäre, wenn sich die Mehrheit von uns ehrlich und konsequent für Nachhaltigkeit einsetzen würde – ohne direkten Eigennutz?

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Was wäre, wenn Planende gegenüber Bauherren mit einer Stimme für Nachhaltigkeit sprechen würden?
Die Entscheidung, wie intensiv die Nachhaltigkeitsthemen in einem Bauprojekt berücksichtigt werden, wird oft im Gespräch zwischen Bauherr und Architekturbüro getroffen. Umso wichtiger ist es, dass die Planenden hier mit Expertise und Haltung für mehr Nachhaltigkeit einstehen. Die von der DGNB und der Bundesarchitektenkammer initiierte Initiative „Phase Nachhaltigkeit“ setzt hier an. Über 500 Büros üben hier den Schulterschluss. Nicht als reines Lippenbekenntnis, sondern als Verpflichtung zum Handeln und gemeinsamen Lernen.
Was wäre, wenn Banken und Bauwirtschaft Hand in Hand arbeiten würden?
Die Finanzwelt spielt in den bisherigen Nachhaltigkeitsdebatten im Bauen eine viel zu separierte Rolle. Irgendwer muss die gewollte Transformation letztlich ja auch bezahlen. Aber wenn Banken, Bauwirtschaft und Gebäudebesitzende aneinander vorbeireden, ist keinem so richtig gedient. Die von der DGNB gegründete Initiative „Sustainable Finance im Bauen“ schließt diese Lücke. Sie unterstützt kommerzielle Immobilienfinanzierer und Retailbanken dabei, die richtigen Hebel zu aktivieren, um realen Impact zu stimulieren.
Was wäre, wenn sich Kommunen beim Klimaschutz gegenseitig unterstützen würden?
Die kommunale Ebene ist für den Klimaschutz so wichtig wie kaum eine andere. Deswegen ist es essentiell, dass Städte über einzelne Leuchtturmprojekte hinaus ins Handeln kommen. Gerade in Zeiten komplexer Herausforderungen und begrenzter Budgets hilft es enorm, von den Erfahrungen anderer zu profitieren. Genau das machen sie in der von der DGNB gegründeten Initiative „Klimapositive Städte und Gemeinden“, in der sich bereits mehr als 100 Kommunen engagieren.
Was wäre, wenn nachhaltiges Bauen Pflichtteil in jedem Architekturstudium wäre?
Der Weg zu einer neuen Selbstverständlichkeit im Umgang mit Nachhaltigkeit im Planen und Bauen führt über die Ausbildung an den Universitäten und Hochschulen. Schaut man auf die Curricula der Architektur- und Ingenieurstudiengänge, hat sich in den letzten Jahren schon viel getan. Auch dank der über 120 Hochschulkooperationen der DGNB. Wer bei einem unserer Kooperationspartner studiert, bekommt die Grundlagen des nachhaltigen Bauens gelehrt. Diese neue Generation der Planenden ist es, die veränderte Perspektiven und Planungsansätze auch in traditionell arbeitende Büros trägt.
Was wäre, wenn das Engagement für Nachhaltigkeit über Ländergrenzen hinweg reichen würde?
Nachhaltiges Engagement braucht einen globalen Maßstab. Deshalb pflegt die DGNB weltweit enge Kooperationen mit gleichgesinnten Organisationen. Dies sind allen voran die DGNB Systempartner in Dänemark und Österreich, der Schweiz, Spanien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina und der Ukraine. Die DGNB ist zudem treibende Kraft im World Green Building Council, bei der Global Alliance for Building and Construction und in der Davos Baukultur Alliance. EU-weite Wirkung entfaltet die DGNB über die Climate Positive Europe Alliance (CPEA) mit Sitz in Brüssel.
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Was wäre, wenn alle wüssten, wie sie sich wirkungsvoll für mehr Klimaschutz einsetzen können?
Damit der Gebäudebestand klimaneutral wird, reicht es nicht aus, über die Gesetzgebung und Förderbedingungen zu schimpfen, auf die Politik oder die große technische Lösung zu hoffen. Klimaneutralität von Gebäuden und Quartieren ist ein Prozess, bei dem jeder in seinem eigenen Wirkungskreis aktiv Verantwortung übernehmen muss. Welche Maßnahmen am sinnvollsten sind, hängt vom individuellen Handlungsspielraum ab. Die gute Nachricht ist: Jeder kann etwas tun – und zwar hier und jetzt. Ideen hierfür liefert zum Beispiel der Wegweiser Klimapositiver Gebäudebestand der DGNB.
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Katrin Wolf
Teamleiterin Messen, Veranstaltungen und Kooperationen
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