Biodiversität

Wie wir mit der gebauten Umwelt zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen können

Stabile und vielfältige Ökosysteme sind unsere Lebensgrundlage. Sie sorgen für frische Luft und sauberes Wasser, entziehen der Atmosphäre CO2, sind resilienter gegen Veränderungen durch den Klimawandel, sichern Bestäubung von (Nutz-)Pflanzen und Ernten, haben einen positiven Einfluss auf die Gesundheit der Menschen und sind nicht zuletzt attraktive Erholungs- und Freizeitorte. Sie sind daher von hohem wirtschaftlichem, emotionalem und existenziellem Wert für den Menschen. Doch die Vielfalt der Arten und Ökosysteme schwindet rasant. Und der Verlust der Biodiversität wird von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern als Gefahr beschrieben, die uns Menschen noch stärker als die Klimakrise treffen kann. Hauptursachen für den Verlust der Biodiversität sind laut der EU die Veränderung der Landnutzung, der Klimawandel, die Ausbeutung von Ressourcen, die Umweltverschmutzung und die Ausbreitung invasiver Arten. Auf alle diese Ursachen kann die Baubranche direkt oder indirekt Einfluss nehmen.

Die Baubranche kann ihrer besonderen Verantwortung gerecht werden, indem die Gebäude und Infrastruktur zum Schutz und Förderung der Artenvielfalt beitragen – beispielsweise durch die Gestaltung von Lebensräumen im Außenraum, auf dem Dach oder an der Fassade, einer vogelgerechten Fenster- und Fassadenplanung sowie einer Vernetzung über Straßenbegleitgrün und durchlässige Grundstücke. Begrünte Flächen bieten nicht nur Orte für Lebewesen, sondern tragen unter anderem zur Verbessrung des Mikroklimas und der Luftqualität bei. Und können damit zusätzlich aktiv einen Beitrag gegen die zunehmend auftretenden Hitze leisten. Wichtig ist es diese Synergien zwischen Klimaschutz, Klimawandelanpassung und Biodiversität zu erkennen und gemeinsam zu nutzen.

Biodiversität im DGNB System

Mit den DGNB Kriterien „Biodiversität“ für Quartiere und „Biodiversität am Standort“ für Neubauten wollen wir Impulse setzen, positiv zum Aufbau, zum Erhalt und zur Erweiterung der biologischen Vielfalt direkt an den Gebäuden, deren anliegenden Außenflächen sowie den öffentlichen und halböffentlichen Grünflächen im Quartier beizutragen. Dafür empfehlen wir bspw. die Umsetzung einer langfristigen Biodiversitätsstrategie und regen durch die Pflanzenauswahl und Strukturelemente zur Herstellung vielfältiger Lebensräume an. Zusätzlich motivieren wir zu mehr Durchlässigkeit und Vernetzung innerhalb und zwischen den Grundstücken, zu einer artengerechten Beleuchtung und Vermeidung von Vogelschlag. Zur langfristigen Sicherstellung des ökologischen Werts integrieren wir ökologische Pflegeverträge.

DGNB Holzplakette, Zertifizierung in Gold
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DGNB System für biodiversitätsfördernde Außenräume

Um das Thema Biodiversität in der Baubranche stärker in Anwendung zu bringen, hat die DGNB eine eigene Systemvariante zur Förderung der Biodiversität…

Personen mit DGNB Akademie Broschüre "Wissen, auf das Sie bauen können"
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Seminare zum Thema

Jeder Beitrag kann dabei helfen, der Biodiversitätskrise zu begegnen. Aus diesem Grund ist es uns als DGNB wichtig, konkretes Wissen rund um das Thema…

Engagement der DGNB zum Schutz von Biodiversität

Netzwerk "Unternehmen biologische Vielfalt"

Der Schutz von Biodiversität ist ein Thema, das die DGNB bewegt. Deshalb engagieren wir uns u.a. im Netzwerk "Unternehmen biologische Vielfalt". Hier kommen Akteure aus Wirtschaft, Naturschutz, Wissenschaft und Politik zusammen, um Wissen und Erfahrungen auszutauschen. Das Netzwerk unterstützt zudem Wirtschaftsverbände dabei, Umweltmanagement und den Schutz von Biodiversität in deren Mitgliedsunternehmen zu etablieren und auszubauen. Es wird unterstützt vom Bundesprogramm Biologische Vielfalt.

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Biodiversitäts-Selbstverpflichtung

Die Belastungsgrenze der Erde im Bereich Artenvielfalt ist bereits überschritten und es gibt einen starken Rückgang der biologischen Vielfalt weltweit. Deshalb haben wir als Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen im Vorfeld zur 15. Vertragsstaatenkonferenz des Übereinkommens über die biologische Vielfalt (CBD-COP 15) eine Biodiversitäts-Selbstverpflichtung abgegeben, um uns aktiv für den Erhalt und den Schutz der biologischen Vielfalt einzusetzen und andere zu motivieren, auch aktiv zu werden. Näheres über unser Engagement und die Selbstverpflichtung erfahren Sie auch auf dem DGNB Blog.

Selbst aktiv werden

Wenn Sie aktiv werden wollen, können Sie...

Weitere Anregungen und Beispiele können Sie uns über biodiversitaet@dgnb.de mitteilen. Wir freuen uns auf Ihr Feedback!

Biodiversität praktisch umgesetzt: Wie sich Außenräume mit positiver Wirkung gestalten lassen

Das Thema Biodiversität und deren Schutz ist der DGNB ein zentrales Anliegen. Auf dem DGNB Jahreskongress 2024 wurde ihm auch ein eigener Themenraum gewidmet, indem wir nicht nur die DGNB Zertifizierung für biodiversitätsfördernde Außenräume vorgestellt haben, sondern wo wir auch mit Ausführenden und Politik diskutierten, welche Erfahrungen und Kenntnisse sie im Kontext der Förderung von Biodiversität auf in der Praxis gewonnen haben.. Die Diskussion hier verdeutlicht: Die enorme Relevanz des Erhalts der Ökosystem- und Artenvielfalt wird zunehmend verstanden. Aber wie können diejenigen, die an der Gestaltung der gebauten Umwelt beteiligt sind, hier gezielt Einfluss nehmen?

Nahaufnahme eines Terminkalenders
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Aktuelle Veranstaltungen zum Thema Biodiversität

Finden Sie aktuelle Veranstaltungen zum Thema unter dem Stichwort "Biodiversität" auch in unserem Veranstaltungskalender!

Publikation|pdf|Deutsch|4 MB

Bauen für eine bessere Welt

Veröffentlichungsdatum: 02.12.2020
Die Publikation „Bauen für eine bessere Welt" zeigt auf, wie Gebäude einen Beitrag zu den globalen Nachhaltigkeitszielen (SDGs) der Vereinten Nationen leisten können. Sie führt den Leser in die Thematik nachhaltiger Entwicklung ein und stellt heraus, dass bis zu 15 SDGs durch eine nachhaltige Bauweise angesprochen werden. Am Beispiel des Neubaus und der Betriebsoptimierung von Gebäuden sowie der Quartiersentwicklung zeigt der Report, dass das Zertifizierungssystem als Planungstool genutzt werden kann, um die SDGs in konkrete Projekte zu überführen. Nachhaltige Entwicklung wird damit greifbar.


Ihre Ansprechperson

Carla Schweizer

Projektleiterin Forschungsprojekte