Pressemitteilung

Nachhaltigkeit für Laborbauten. DGNB und BMVBS entwickeln Nutzungsprofil.

Stuttgart, Juni 2012. Die engere Zusammenarbeit zwischen dem Ministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung BMVBS und der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen DGNB schreitet weiter voran. Gemeinsam haben sie das Nutzungsprofil für Laborgebäude entwickelt, das nun in die Erstanwendung startet.

Laborgebäude sind in ihren Anforderungen höchst komplex – sie können neben Büros, Präparations- oder Analytiklaboren auch Reinräume, Werkstätten oder Räume für Tierhaltung umfassen. Je nach Forschungsprojekt sind zudem unterschiedlich strenge Sicherheitsvorkehrungen zu beachten. „Für die Sicherstellung der Nachhaltigkeit dieser anspruchsvollen Nutzungsart gibt es einen grossen Bedarf von privater, wie auch von öffentlicher Seite“, berichtet die Geschäftsführerin der DGNB, Dr. Christine Lemaitre. „So war es nur konsequent, dass BMVBS und DGNB ihre Kompetenzen für die Entwicklung eines leistungsfähigen und flexiblen Nutzungsprofils gebündelt haben um hier ein einheitliches Bewertungssystem anbieten zu können.“ Das Interesse an dem Nutzungsprofil ist beachtlich: Rund zehn Projekte haben bisher ihre Teilname an der Erstanwendungsphase signalisiert. Die Anmeldefrist für die Erstanwendung läuft noch bis 6. Juli 2012.

Für die Zertifizierung eines Laborgebäudes ist ein Betriebs-, Sicherheits- und Abfallkonzept zwingend notwendig. Im Bedarfsfall muss zudem ein Explosionsschutzkonzept vorgelegt werden. “Der Sicherheitsaspekt ist bei Laboren besonders wichtig. Hier wird schließlich häufig mit Substanzen gearbeitet, die keinesfalls in die Umwelt geraten sollten“, betont die Geschäftsführerin der DGNB. Im Rahmen der Zertifizierung wird daher eine Zusammenstellung der anzuwendenden Gesetze, technischen Regeln und Normen für das zu zertifizierende Objekt verlangt. Diese definiert die sicherheitstechnische Einstufung der Räume und die Anforderungen beispielsweise für spezielle Luftwechsel, Luftfilterung und Brandschutz, die sich aus der Labornutzung ergeben.

Eine weitere Besonderheit ist beim Energieverbrauch zu beachten. Zusätzlich zum gebäudebezogenen Energiebedarf, wie etwa Heizung oder Beleuchtung, fällt im Betrieb von Laborgebäuden nämlich ein hoher Anteil an Prozessenergien an. Für eine sinnhafte Betrachtung und Bewertung der nachhaltigen Qualität eines Laborgebäudes ist dieser Bedarf nicht zu vernachlässigen. Daher berücksichtigt das neue Nutzungsprofil sowohl den gebäudebezogenen als auch den nutzungsbedingten Prozessenergiebedarf. „Das ist ein ganz wesentlicher Baustein für eine sinnvolle Bewertung von Laborgebäuden“, sagt Christine Lemaitre.

Die Betrachtung umfasst die gängigen sechs DGNB Themenfelder Ökologie, Ökonomie, soziokulturell-funktionale Aspekte, Technik, Prozesse und Standort.
Anhand von rund 50 Einzelkriterien werden alle Bereiche des nachhaltigen Bauens über den gesamten Gebäudelebenszyklus abgebildet.


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Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen

Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen DGNB wurde 2007 in Stuttgart gegründet. Zur Förderung nachhaltigen Bauens hat die Non-Profit-Organisation ein Zertifizierungssystem zur Bewertung besonders umweltfreundlicher, ressourcensparender, wirtschaftlich effizienter und für den Nutzerkomfort optimierter Gebäude entwickelt – das DGNB Zertifikat.
Die DGNB zählt mehr als 1.100 Mitglieder aus allen Bereichen der Bau- und Immobilienwirtschaft in Deutschland. Ein Netzwerk aus Partnerorganisationen in vielen Ländern sorgt für die internationale Adaptation und Anwendung des Zertifizierungssystems.

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Felix Jansen

Abteilungsleiter PR, Kommunikation und Marketing