Stuttgart, 4. Oktober 2010.
Der Anfang: Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen DGNB wurde am 25. Juni 2007 in Stuttgart gegründet. Zur Förderung nachhaltigen Bauens hat sie ein Zertifizierungssystem zur Bewertung besonders umweltfreundlicher, ressourcensparender, wirtschaftlich effizienter und für den Nutzerkomfort optimierter Gebäude entwickelt – das DGNB Zertifikat. Bei der Auftaktveranstaltung im Januar 2008 in Berlin zählte die DGNB 120 Mitglieder; im Oktober 2010 sind es bereits über 900.
Mitgliederstruktur: In der DGNB sind Mitglieder aus allen Bereichen der Bau- und Immobilienwirtschaft vertreten. Dazu gehören im einzelnen: Architekten, Ingenieure, Bauunternehmen und Bauausführende, Hersteller von Bauprodukten, Investoren, Bauherren, Eigentümer, Projektsteuerer, Betreiber, Ver- und Entsorgungsunternehmen, Mitglieder der Öffentlichen Hand und Nicht-Regierungsorganisationen, Vertreter der Wissenschaft sowie Prüfinstitute.
Aufbau: Die DGNB ist organisiert in Präsidium und Geschäftsstelle. Die inhaltlichen Aktivitäten der DGNB werden in Arbeitsgruppen, Expertengruppen, Ausschüssen und Beiräten gebündelt. Präsident der DGNB ist Professor Manfred Hegger, Geschäftsführerin ist Dr. Christine Lemaitre.
Veranstaltungen: Fester Termin im DGNB Kalender ist neben Mitgliederversammlungen, DGNB Ortsterminen und Workshops vor allem die Consense, eine gemeinsame Veranstaltung mit der Messe Stuttgart. Die erste Consense - Internationaler Kongress und Fachmesse für Nachhaltiges Bauen – fand 2008 statt. Inzwischen hat sich die Veranstaltung europaweit als zentraler Branchentreff für nachhaltiges Bauen etabliert. Die nächste Consense findet am 29.-30. Juni 2011 in Stuttgart statt.
Das Zertifikat: Im Januar 2009 wurden auf der BAU in München erstmals Zertifikate für nachhaltig gebaute Büro- und Verwaltungsgebäude vergeben. Inzwischen können Gebäude in den Nutzungsprofilen „Neubau Büro- und Verwaltungsgebäude“, „Neubau Handelsbauten“, „Neubau Industriebauten“, „Neubau Bildungsbauten“, „Neubau Wohnbauten“, „Neubau Hotelgebäude“, „Neubau gemischte Stadtquartiere“ sowie Bestandsbauten in der Kategorie „Modernisierung Büro- und Verwaltungsgebäude“ zertifiziert werden. Weitere Nutzungsprofile sind in Vorbereitung, beispielsweise für Krankenhäuser, Laborgebäude und weitere Bestandsbauten. Mittlerweile wurden über 120 Gebäude mit einem DGNB Zertifikat bzw. Vorzertifikat ausgezeichnet. Auf der Gewerbeimmobilienmesse Expo Real im Oktober 2010 werden weitere 36 Zertifikate und Vorzertifikate übergeben.
Internationalisierung: Das Kernsystem der DGNB ermöglicht eine rasche und vor allem transparente Adaption an die Anforderungen anderer Länder und deren Baukultur. Aktuell wird das Zertifizierungssystem gemeinsam mit internationalen Partnerorganisationen etwa in Österreich, Bulgarien und der Schweiz an die jeweiligen länderspezifischen Gegebenheiten adaptiert. Eine Vielzahl weiterer Länder hat bereits Interesse am DGNB System angemeldet. Des Weiteren stellt die DGNB für alle Länder, die noch nicht im Netzwerk vertreten sind, ein internationales Zertifizierungssystem bereit. Es basiert auf den aktuellen europäischen Normen und Bauvorgaben und enthält die erforderlichen europäischen Datensätze für das Erstellen von Ökobilanzen. Dieses System wird ab Oktober 2010 angewendet.
Ausbildung: Die DGNB Akademie vermittelt umfassendes Wissen über das DGNB Zertifizierungssystem und über nachhaltiges Bauen in drei Bereichen. Zum einen bietet sie die Möglichkeit, sich zum DGNB Auditor, Consultant und Registered Professional ausbilden zu lassen. Zum anderen führt sie englischsprachige Ausbildungsgänge zum DGNB International Auditor oder Consultant durch. Ein umfangreiches Seminarprogramm mit Detailthemen des nachhaltigen Bauens rundet das Angebot ab. Die DGNB Akademie arbeitet mit externen Bildungseinrichtungen zusammen, um die Wissensvermittlung flächendeckend auszubauen, etwa mit der International Real Estate Business School (IREBS) und dem Institut für wirtschaftliches und technisches Immobilienmanagement (IWTI). Bisher haben 250 DGNB Auditoren und Consultants ihre Zulassungsurkunden erhalten.
Weitere Informationen
Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e.V.
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