Pressemitteilung

DGNB kritisiert Novelle zur EnEV 2009. DGNB: Die ursprünglich geplante Einsparanforderung von 30 Prozent soll umgesetzt werden, damit die Energiewende gelingt - zehn Prozent reichen nicht

Stuttgart, 10. Januar 2013 – Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen DGNB kritisiert den aktuellen Referentenentwurf zur Novelle des Energieeinsparungsgesetzes (EnEV).

Er sieht eine nur geringe Erhöhung der Einsparanforderungen für Neubauten von durchschnittlich 10 bis 12,5 Prozent vor. Damit verfehlen die geplanten Vorgaben die zunächst anvisierten Zielwerte aus dem Jahr 2009 deutlich. Zu diesem Zeitpunkt wurde eine Steigerung um bis zu 30 Prozent angekündigt.

Prof. Manfred Hegger, Präsident der DGNB begründet: „Mit Blick auf die angekündigte Energiewende der Bundesrepublik ist eine ambitioniertere Erhöhung der Anforderungen zwingend. Und sie ist bereits jetzt möglich. Erfahrungen beispielsweise mit DGNB zertifizierten Gebäuden zeigen, dass eine Steigerung der Zielwerte um 30 Prozent bei Neubauten schon heute gut erreichbar ist.“

Mit den im Referentenentwurf vorgelegten Änderungen der EnEV werden laut DGNB vor allem ohnehin erfolgte Entwicklungen in die Gesetzgebung aufgenommen: Das betrifft beispielsweise die Berechnungsgrundlage etwa bei der Zusammensetzung des Strom-Mix in Deutschland oder den Einsatz von Dreischeibenverglasungen im Referenzgebäude für Wohnbauten. Diese ist inzwischen Stand der Technik und ohne wesentliche Mehrkosten erhältlich.

Die DGNB stellt fest, dass nach dem vorgelegten Entwurf die gesetzliche Grundlage im Wesentlichen unverändert bleiben soll und die Umsetzung höherer Energieeinsparanforderungen wohl weiterhin den Programmen der KfW vorbehalten bliebe.

„Diese weitgehende Zurücknahme der Ziele zur Energieeinsparung wirkt sich negativ auf die nachhaltige Entwicklung unserer gebauten Umwelt aus. Außerdem erschwert sie den Fahrplan bei der Umsetzung der mittel- und langfristigen Klimaschutzziele 2020 und 2050 für Deutschland“, moniert Hegger.

Die DGNB bedauert die neue Ausrichtung des Entwurfs und fordert die Bundesregierung auf, an der ursprünglich anvisierten Erhöhung der Energieeinsparanforderungen von rund 30 Prozent für die EnEV festzuhalten. „Es muss eine Kombination von Fördern und Fordern geben. Nur auf diese Weise kommt die Energiewende voran, nur so wird der Standort Deutschland in seiner technologischen Führerschaft gestärkt, und nur so profitieren Gesellschaft und Umwelt gleichermaßen von energieeffizienten Gebäuden“, sagt DGNB Präsident Manfred Hegger.

Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen
Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen DGNB wurde 2007 in Stuttgart gegründet. Zur Förderung nachhaltigen Bauens hat die Non-Profit-Organisation ein Zertifizierungssystem zur Bewertung besonders umweltfreundlicher, ressourcensparender, wirtschaftlich effizienter und für den Nutzerkomfort optimierter Gebäude und Quartiere entwickelt – das DGNB Zertifikat. Die DGNB zählt rund 1.200 Mitglieder aus allen Bereichen der Bau- und Immobilienwirtschaft in Deutschland. Ein Netzwerk aus Partner-organisationen in vielen Ländern sorgt für die internationale Adaptation und Anwendung des Zertifizierungssystems.

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