„Die öffentliche Hand nimmt beim nachhaltigen, klimagerechten Bauen eine wichtige Vorbildfunktion ein – schließlich sind die Länder und Kommunen selbst große Bestandshalter und bauen sowohl neu als auch im Bestand“, erklärt Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand der DGNB. „In der Praxis mangelt es aber häufig am Budget oder an Inputs für die Bauverwaltungen, um eine ganzheitliche, lebenszyklusorientierte Art des Bauens inklusive der dazugehörigen Zertifizierung umzusetzen. Genau hier setzen wir mit unseren Angeboten an.“
DGNB Zertifizierung geeignet für kommunale Bauprojekte aller Art
Kommunen, kommunale Körperschaften und kommunale Eigenbetriebe erhalten künftig die reduzierten Mitgliedskonditionen bei der DGNB Zertifizierung unabhängig davon, ob sie Mitglied im Non-Profit-Verein sind. Das Angebot umfasst die Zertifizierung von Quartieren und Gebäuden im Betrieb, bei der Sanierung und im Neubau gleichermaßen. Abgedeckt sind alle Nutzungstypen kommunaler Gebäude wie Schulen, Sportstätten, Bürgerhäuser, Verwaltungsgebäude und Wohnbauten.
Da die DGNB als akkreditierte Zertifizierungsstelle zur Prüfung der Anforderungen des Qualitätssiegels Nachhaltiges Gebäude (QNG) anerkannt ist, können Kommunen ohne zusätzliche Kosten für ihre Projekte eine BEG-Förderung beantragen. Ein weiteres Argument, das für die Wahl des DGNB Systems für Kommunen spricht, ist die vollumfängliche Integration des europäischen Berichtsrahmens Level(s) und der Kriterien der EU-Taxonomie.
Einige Kommunen haben DGNB als Bewertungsstandard etabliert
„Vielen Kommunen ist gar nicht bewusst, dass ihnen die Wahl des Zertifizierungssystems freisteht“, sagt Christine Lemaitre. „Dabei bietet es sich gerade für Länder und Kommunen an, das DGNB System zur Planung, Umsetzung und Bewertung eigener Baumaßnahmen einzusetzen. Schließlich benötigen sie ein anerkanntes und fortschrittliches System, mit dem sie den Nachweis für ihre sektoralen Klimaschutzziele erbringen sowie transparent und glaubwürdig darlegen können.“
Aktuell greifen bereits eine Reihe von Kommunen kontinuierlich auf das DGNB System zurück und legen dieses generell bei öffentlichen Bauten per Beschluss zugrunde. Andere Kommunen haben übergeordnet die Prinzipien der DGNB Kriterien in ihren Satzungen festgelegt. Zudem sind einige Landesregierungen bereits dabei, gegenüber Städten und Gemeinden eine offizielle Empfehlung des DGNB Systems auszusprechen, beispielsweise für die Zertifizierung von nachhaltigen Gewerbegebieten.
Wissensvermittlung als Schlüssel der Transformation
Neben der Zertifizierung selbst liegt ein weiterer Fokus der erweiterten Angebote der DGNB auf der Vermittlung der notwendigen Fachkompetenz für kommunale Mitarbeitende. Für sie gelten bei allen Schulungsangeboten der DGNB Akademie die um etwa 30 Prozent günstigeren Mitgliedskonditionen. Kommunale Mitarbeitende, die die Koordinatorenschulung des Bewertungssystems Nachhaltiges Bauen (BNB) absolviert haben, können verkürzte Fortbildungsangebote der DGNB Akademie nutzen, um Projekte bei der DGNB Zertifizierungsstelle einreichen zu können.
Dies kann zu einem positiven Nebeneffekt führen, wie Christine Lemaitre erläutert: „Mit eigenen qualifizierten DGNB Auditoren und Consultants in ihrer Belegschaft können Kommunen auch dauerhaft Kosten einsparen, da sie bei der Durchführung einer Zertifizierung geringere Honorarkosten für die Beratung und Begleitung der Projekte aufwenden müssen.“
Darüber hinaus entwickelt die DGNB derzeit eine Reihe von Schulungen, die speziell auf die Anforderungen von Kommunen abgestimmt sind. Mit dem zweitägigen Kurs „Nachhaltige Gewerbequartiere – Transformation mitgestalten“ gibt es bereits ein erstes solches Angebot. Auch individuell angepasste Vor-Ort-Schulungen können von Kommunen angefragt werden. Diese können zum Beispiel der Herstellung eines einheitlichen Verständnisses von Nachhaltigkeit und Klimaschutz in der Stadtentwicklung oder dem Erkennen von Synergien und Zusammenhängen von dezernatsübergreifenden Themen dienen.
Letztlich erhalten Kommunen künftig die exklusive Möglichkeit, Fragen rund um die Zertifizierung in einer kostenlosen Projektsprechstunde mit erfahrenen DGNB Mitarbeitenden und Auditoren nachzugehen. Die Teilnahme an der von der DGNB initiierten Initiative „Klimapositive Städte und Gemeinden“ steht Kommunen ebenfalls kostenfrei offen.
Gemeinsame Absichtserklärung mit dem Deutschen Städtetag
Bei ihren Bemühungen, Kommunen systematisch bei der Transformation der gebauten Umwelt in Richtung Nachhaltigkeit und Klimaschutz zu bestärken, erhält die DGNB Unterstützung vom Deutschen Städtetag. Am Rande der Hauptversammlung des Deutschen Städtetags in Hannover wurde eine entsprechende Absichtserklärung gemeinschaftlich unterzeichnet.
„Die Städte haben viel Know-how beim nachhaltigen und klimagerechten Bauen. Das ist nicht zuletzt auch ein wichtiger Baustein zum Erreichen unserer Klimaschutzziele“, sagt Hilmar von Lojewski, Beigeordneter und Leiter des Dezernats Stadtentwicklung, Bauen, Wohnen und Verkehr des Deutschen Städtetags. „Gerade deshalb ist eine zusätzliche professionelle Beratung und eine fachgerechte Zertifizierung von Projekten in diesem Bereich oft Gold wert. Wenn die Städte dabei zu guten Konditionen auf verlässliche Partner zugehen können, hilft das ungemein.“
Die Übersicht über alle relevanten Angebote der DGNB speziell für Kommunen gibt es online unter www.dgnb.de/kommunen. Dort ist auch näher beschrieben, was diese beachten müssen, um die vergünstigten Konditionen bei der Zertifizierung und der Akademie in Anspruch nehmen zu können.
DGNB Programm für Kommunen auf der Expo Real
Eine Möglichkeit zum persönlichen Austausch mit der DGNB bietet sich für Kommunen im Rahmen der Expo Real. Die Immobilien- und Investorenmesse findet vom 6. bis 8. Oktober 2025 in München statt. Die DGNB ist hier mit einem eigenen Stand (B3.141) präsent.
Dabei bietet die DGNB an allen drei Messetagen ein umfangreiches Konferenzprogramm an. Darunter auch Angebote, die speziell für kommunale Vertreter interessant sind. Hierzu zählt beispielsweise die Diskussionsrunde „Schlüsselrolle Kommunen: Wie Städte zu Vorreitern des nachhaltigen Bauens werden“ (6. Oktober, 16:30 Uhr), das Netzwerktreffen für Baubürgermeisterinnen und Baubürgermeister (6. Oktober, 17:00 Uhr) oder die Gesprächsrunde „Zertifizierung von Bestandsquartieren: Pilotprojekte des neuen DGNB Systems“ (7. Oktober, 13:15 Uhr). Das vollständige Programm der DGNB bei der Expo Real 2025 gibt es online unter www.dgnb.de/exporeal.