Ziel ist es, nachhaltiges Bauen zu fördern und dazu ein Zertifizierungssystem aufzubauen und weiter zu entwickeln – das Deutsche Gütesiegel Nachhaltiges Bauen. Mit dem Gütesiegel sollen besonders umweltfreundliche, ressourcensparende, wirtschaftlich effiziente und für den Nutzerkomfort optimierte Gebäude bewertet werden. Bei der Auftaktveranstaltung im Januar 2008 in Berlin zählte die DGNB 120 Mitglieder; im Oktober 2009 sind es bereits rund 700.
Mitgliederstruktur: In der DGNB sind Mitglieder aus allen Bereichen der Bau- und Immobilienwirtschaft vertreten. Dazu gehören im Einzelnen: Architekten, Ingenieure, Bauunternehmen und Bauausführende, Hersteller von Bauprodukten, Investoren, Bauherren, Eigentümer, Projektsteuerer, Betreiber, Ver- und Entsorgungsunternehmen, Mitglieder der Öffentlichen Hand und Nicht-Regierungsorganisationen, Vertreter aus Wissenschaft und Prüfinstituten.
Aufbau: Die DGNB ist organisiert in Präsidium, Geschäftsstelle, Ausschüsse und Beiräte. Die inhaltlichen Aktivitäten der DGNB werden in Arbeitsgruppen und Ausschüssen gebündelt. Präsident der DGNB ist Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Werner Sobek, Geschäftsführer ist Dipl.-Ing. Christian Donath.
Veranstaltungen: Fester Termin im DGNB Kalender ist neben Mitgliederversammlungen und Workshops vor allem die Consense auf der Messe Stuttgart. Die erste Consense, Internationaler Kongress und Fachmesse für Nachhaltiges Bauen, fand 2008 statt; die nächste Consense ist am 22. und 23. Juni 2010.
Das Gütesiegel: Am 12. und 13. Januar wurde auf der BAU 2009 in München erstmals das Deutsche Gütesiegel Nachhaltiges Bauen von Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee und DGNB Präsident Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Werner Sobek vergeben – zunächst für die Systemvariante „Neubau Büro- und Verwaltungsgebäude“. Das Zertifizierungssystem wurde gemeinsam von DGNB und Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) entwickelt. Seither wurden bereits 20 Gebäude mit einem Zertifikat und 25 mit einem Vorzertifikat des Deutschen Gütesiegels Nachhaltiges Bauen ausgezeichnet.
Weitere 36 Gebäude erhalten auf der Expo Real 2009 am 6. Oktober 2009 in München Zertifikate und Vorzertifikate. Aktuell können Gebäude in den Systemvarianten „Neubau Büro- und Verwaltungsgebäude, Version 2009“, „Neubau Handelsbauten, 2009 (Pilotphase)“, „Neubau Industriebauten, 2009 (Pilotphase)“ sowie „Neubau Bildungsbauten, 2009 (Pilotphase)“ zertifiziert werden. In Vorbereitung sind weitere Systemvarianten für Krankenhäuser, Hotels, Kongresszentren, Labore, Filialen, architekturnahe Objekte, temporäre Architektur und erstmals für die Bewertung des Gebäudebetriebs: „Nutzen und Betreiben“. Die Arbeitsgruppen haben ihre Tätigkeit im September 2009 aufgenommen und die ersten Pilotphasen sind für 2010 geplant.
Internationalisierung: Erste Gebäude im Ausland durchlaufen derzeit den Zertifizierungsprozess. Als erstes internationales Projekt wurde ein Gebäude in Österreich bereits auf der Consense 2009 mit einem DGNB Vorzertifikat ausgezeichnet. Die Internationalisierung des DGNB Zertifizierungssystems spiegelt sich in der Unterzeichnung von ersten Verträgen zwischen der DGNB und Partnerorganisationen in Österreich, Bulgarien und China sowie Memorandums of Understanding mit Organisationen in einer Reihe weiterer Länder wider. Diese Partner werden das Zertfizierungssystem unter Berücksichtigung der jeweiligen länderspezifischen Gegebenheiten adaptieren und anwenden. In Österreich fand im September 2009 die Gründungsveranstaltung der österreichischen Partnerorganisation, der Österreichischen Gesellschaft für Nachhaltige Immobilienwirtschaft, ÖGNI, mit rund 120 Gründungsmitgliedern statt.