Zur Förderung nachhaltigen Bauens soll ein Zertifizierungssystem zur Bewertung besonders umweltfreundlicher, ressourcensparender, wirtschaftlich effizienter und für den Nutzerkomfort optimierter Gebäude entwickelt werden – das Deutsche Gütesiegel Nachhaltiges Bauen. Bei der Auftaktveranstaltung im Januar 2008 in Berlin zählte die DGNB 120 Mitglieder; im August 2009 sind es bereits rund 640.
Mitgliederstruktur: In der DGNB sind Mitglieder aus allen Bereichen der Bau- und Immobilienwirtschaft vertreten. Dazu gehören im einzelnen: Architekten, Ingenieure, Bauunternehmen und Bauausführende, Hersteller von Bauprodukten, Investoren, Bauherren, Eigentümer, Projektsteuerer, Betreiber, Ver- und Entsorgungsunternehmen, Mitglieder der Öffentlichen Hand und Nicht-Regierungsorganisationen, Vertreter aus Wissenschaft und Prüfinstituten.
Aufbau: Die DGNB ist organisiert in Präsidium und Geschäftsstelle. Die inhaltlichen Aktivitäten der DGNB werden in Arbeitsgruppen, Ausschüssen und Beiräten gebündelt. Präsident der DGNB ist Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Werner Sobek, Geschäftsführer ist Dipl.-Ing. Christian Donath.
Veranstaltungen: Fester Termin im DGNB Kalender ist neben Mitgliederversammlungen und Workshops vor allem die Consense auf der Messe Stuttgart. Die erste Consense, Internationaler Kongress und Fachausstellung für Nachhaltiges Bauen, fand 2008 statt.
Das Zertifikat: Am 12. und 13. Januar wurde auf der BAU 2009 in München erstmals das Deutsche Gütesiegel Nachhaltiges Bauen von Bundesbauminister Wolfgang Tiefensee und DGNB Präsident Prof. Werner Sobek vergeben – zunächst für die Systemvariante „Neubau Büro und Verwaltung“. Das Zertifizierungssystem wurde gemeinsam von der DGNB und dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) entwickelt. Mittlerweile wurden 19 Gebäude mit dem Deutschen Gütesiegel Nachhaltiges Bauen ausgezeichnet, 25 erhielten das Vorzertifikat durch die DGNB.
Mitte August 2009 befinden sich weitere rund 40 Gebäude im Zertifizierungsprozess – eine große Zahl davon wird auf der Expo Real 2009 am 6. Oktober 2009 in München ausgezeichnet. Aktuell können Gebäude in den Systemvarianten „Neubau Büro und Verwaltung“ „Neubau Handelsbauten“ und „Neubau Industriebauten“ sowie „Neubau Bildungsbauten“ zertifiziert werden. In Vorbereitung sind weitere Systemvarianten für relevante Gebäudetypen.
Internationalisierung: Die Internationalisierung spiegelt sich in der Unterzeichnung von ersten Verträgen zwischen der DGNB und Partnerorganisationen in Österreich und China. Diese wollen das System adaptieren und unter Berücksichtigung der jeweiligen länderspezifischen Gegebenheiten übernehmen. Mit einer Partnerorganisation in Bulgarien wurde ein „Memorandum of Understanding“ unterschrieben. Damit ist der Weg zur internationalen Umsetzung des Gütesiegels geebnet. Bei der Consense 2009 wurde erstmals ein Gebäude in Österreich mit dem DGNB Vorzertifikat ausgezeichnet, in Luxemburg ist ebenfalls ein erstes Gebäude am Start.