„Die Widerstandskräfte gegenüber der Umsetzung von Nachhaltigkeits- und Klimaschutzanforderungen in Teilen der Immobilienwirtschaft sind keine neue Erscheinung“, erklärt Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand der DGNB. „Dass jetzt aber unter dem Deckmantel der Entbürokratisierung und über zu kurz greifende Kostendiskussionen erfolgreich eingeschlagene Wege wieder gänzlich in Frage gestellt werden, ist jedoch kritisch zu beleuchten. Deshalb wollen wir die Expo Real nutzen, um Evidenzen in die Debatten zu bringen und dabei selbstkritisch reflektieren, wie der Weg hin zu zukunftsfähigen, klimagerechten Gebäuden wieder aufgenommen werden kann. Frei nach dem Motto ‚Jetzt erst recht‘.“
Hierfür bietet die DGNB an ihrem Messestand an allen drei Messetagen ein umfangreiches Konferenzprogramm, das sich mit den unterschiedlichsten Facetten von Nachhaltigkeit, Klimaschutz und ESG in der gebauten Umwelt auseinandersetzt. Zu finden ist die DGNB bei der Expo Real in diesem Jahr in Halle B3 an Stand 141.
DGNB Programm am ersten Tag der Expo Real (6. Oktober 2025)
Den Auftakt des Standprogramms am Messemontag bildet um 11:00 Uhr ein Vortrag von Thomas Kraubitz vom Buro Happold, in dem das DGNB System im Vergleich zu anderen internationalen Zertifizierungssystemen eingeordnet wird. Anschließend wird erstmals überhaupt die weitreichend überarbeitete Version 2023.2 des DGNB Systems für Neubauten präsentiert (11:30 Uhr). In den vergangenen Monaten wurde ausgehend vom Marktfeedback und dem allgemeinen Wunsch nach Entbürokratisierung umfassend analysiert, wie sich das Zertifizierungssystem sinnvoll verschlanken lässt, ohne an Ambition einzubüßen.
Warum Nachhaltigkeit und ESG auch zukünftig die Leitlinien des Bauens sind, ist das Thema der Diskussionsrunde um 12:00 Uhr. Ab 13:15 Uhr berichten einige Organisationen, für die Nachhaltigkeit bei ihren Projekten längst zum Selbstverständnis geworden ist, wie es gelingt, dass eine DGNB Zertifizierung zum Baustandard wird.
Am Nachmittag des 6. Oktober geht es ab 15:00 Uhr zunächst um die Frage, wie sich Nachhaltigkeit bei Bestandsimmobilien einfach bewerten lässt. Die Übertragung der REMMS-Methode aus der Schweiz nach Deutschland ist hierbei ein Kern der Diskussion. Im direkten Anschluss stellt die DGNB
ab 15:45 Uhr die Anforderungen an ihre neue Sonderauszeichnung Social Impact erstmals öffentlich vor.
Um 16:30 Uhr findet die Gesprächsrunde „Schlüsselrolle Kommunen: Wie Städte zu Vorreitern des nachhaltigen Bauens werden“ statt, bevor ab 17:00 Uhr unter dem Motto „Städte und Kommunen im Wandel“ das traditionelle Netzwerktreffen für Baubürgermeisterinnen und Baubürgermeister am DGNB Stand beginnt. Dieses wird gemeinschaftlich ausgerichtet von der DGNB, der Bundesstiftung Baukultur und der Initiative „Klimapositive Städte und Gemeinden“.
DGNB Programm am zweiten Tag der Expo Real (7. Oktober 2025)
Mit einem Netzwerktreffen für DGNB Auditoren, Consultants und ESG-Manager startet um 9:45 Uhr Tag 2 bei der Expo Real am DGNB Stand. Um 10:00 Uhr gibt es konkrete Einblicke in die Marktentwicklung von zertifizierten Gebäuden bei der DGNB und darüber hinaus, bevor es um 10:45 Uhr heißt: „Marktversagen oder Staatsversagen: Was die Bundespolitik ändern kann“. Dem darauf folgenden Faktencheck, warum Nachhaltigkeit im Bauen nicht teurer sein muss (11:30 Uhr), schließt sich unmittelbar die Diskussionsrunde „Mythos Mehrkosten: Wann rechnet sich nachhaltiges Bauen“ an (11:45 Uhr).
Das Konferenzprogramm am Mittag beginnt um 13:15 Uhr mit einer Weltpremiere: So erhalten die ersten sieben Pilotprojekte ein DGNB Zertifikat in der neuen Variante des Zertifizierungssystems für Bestandsquartiere. Wie sich Immobilien allergikerfreundlich bauen und betreiben lassen, wird ab 15:00 Uhr diskutiert. Ab 16:00 Uhr dreht sich alles um den Gebäudebestand und die Frage, worauf es hierbei im Kontext von Nachhaltigkeit, ESG und Klimaneutralität besonders ankommt.
Auch am zweiten Messetag gibt es zum Abschluss ab 17:00 Uhr ein Netzwerktreffen – in diesem Fall speziell mit dem Fokus auf Architektinnen und Architekten. Dieses organisiert die DGNB in Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Architekturexport NAX der Bundesarchitektenkammer sowie der Initiative „Phase Nachhaltigkeit“.
DGNB Programm am dritten Tag der Expo Real (8. Oktober 2025)
Anders als bei vielen anderen Ausstellern mit eigenem Veranstaltungsangebot auf der Expo Real findet bei der DGNB auch am dritten Messetag ein Programm statt. Los geht es um 10:30 Uhr, wenn die DGNB einen Überblick gibt, welche Varianten der Zertifizierung aktuell neu entwickelt oder überarbeitet werden. Ein Fokus liegt dabei auf dem Bereich der Verkehrsinfrastruktur.
Ab 11:15 Uhr steht das Thema QNG im Fokus. Das dann startende Gesprächspanel gibt praxisnahe Einblicke, was man für den Erhalt von Fördergeldern über eine DGNB Zertifizierung beachten muss. Daran schließt ab 12:00 Uhr eine Diskussionsrunde an, bei der kritisch hinterfragt wird, inwieweit das Prinzip des zirkulären Bauens in der Bau- und Immobilienbranche tatsächlich bereits gängige Praxis ist.
Mehr als 100 Verleihungen von DGNB Zertifikaten auf der Expo Real
Über das inhaltliche Programm am DGNB Stand hinaus, ist die Expo Real traditionell eine wichtige Plattform zur Verleihung von DGNB Vorzertifikaten und Zertifikaten an Gebäude- und Quartiersprojekte aller Art. Auch 2025 nutzen wieder Bauherren oder Projektentwickler von mehr als 100 Projekten die Gelegenheit, sich im Rahmen der Messe feierlich auszeichnen zu lassen.
Neben zahlreichen Verleihungen an den Ständen unterschiedlichster Aussteller gibt es sowohl am Montag als auch am Dienstag jeweils ab 14:00 Uhr eine Sammelverleihung am Stand der DGNB, bei der sich Interessierte einen Überblick über aktuelle DGNB-zertifizierte Projekte verschaffen können.
Vollständiges Programm online abrufbar
Das komplette Programm am DGNB Stand auf der Expo Real sowie einen Überblick über alle Referenten gibt es online unter www.dgnb.de/exporeal. Die Teilnahme steht allen interessierten Messebesucherinnen und -besuchern offen. Auch zu den Netzwerktreffen ist keine gesonderte Registrierung nötig.
„Mit all unseren Angeboten wollen wir den ehrlichen, faktenbasierten Dialog zu den Themen der Nachhaltigkeit und der Zukunftssicherheit in der gebauten Umwelt fördern“, sagt Christine Lemaitre. „Uns geht es nicht primär ums Senden von Botschaften, sondern um die aktive Auseinandersetzung mit möglichen Vorbehalten, die entsprechende Einordnung sowie die Stärkung des gegenseitigen Verständnisses. Nur so kommen wir gemeinsam weiter – in unsicheren Zeiten mehr denn je.“