Wie steht die DGNB zu wichtigen politischen Entscheidungen, energiewirtschaftlichen Entwicklungen oder baulichen Vorgaben? Über unsere Positionspapiere beziehen wir Stellung, geben Impulse und stoßen Initiativen an. Mit unseren Hintergrundinformationen helfen wir dabei, aktuelle Fragestellungen mit Bezug zur DGNB richtig einzuordnen.
Im März 2022 schlug die Platform on Sustainable Finance der EU Taxonomie-Screening-Kriterien für den Neubau und die Renovierung von Gebäuden vor, die zur Kreislaufwirtschaft beitragen. Um die Markfähigkeit der vorgeschlagenen technischen Screening-Kriterien zu evaluieren hat ein Studienkonsortium bestehend aus der DGNB, dem spanischen (GBCe), dem dänischen (DK-GBC), dem niederländischen (DGBC), dem kroatischen (CGBC) und dem bulgarischen Green Building Council (BGBC) sowie der Schweizer (SGNI) und Österreichischen Gesellschaft für nachhaltige Immobilienwirtschaft (ÖGNI) und der Climate Positive Europe Alliance (CPEA) eine gemeinsame Studie gestartet. Bei einem Roundtable am 7. Oktober 2022 hat das Konsortium Vertreterinnen und Vertretern der Europäischen Kommission sowie der Platform on Sustainable Finance einen ersten Zwischenbericht mit Empfehlungen vorgestellt, damit diese in der Optimierung der Kriterien berücksichtigt werden können. Der finale Report ist für Januar 2023 geplant.
Holzbau nimmt seit einigen Jahren stark an Fahrt auf. Der Diskurs rund um den Klimaschutz gibt ihm Rückenwind in Politik, Gesellschaft und Medien. Die Akzeptanz der Bauweise ist hoch. Er besitzt ein großes Potenzial für die dringend notwendige Dekarbonisierung des Bausektors und somit auch zur Erreichung der Klimaziele der Bundesregierung sowie für zukünftige Bauaufgaben wie beispielsweise Zentrumsentwicklungen und Nachverdichtung. Zugleich bietet der Werkstoff Holz aufgrund seiner eigenen Planungskultur viele Ansatzpunkte für neue digitale Planungs- und Ausführungsprozesse. Aufgrund umfangreicher Forschungs- und Entwicklungsarbeiten, etwa zu Statik und Brandschutz, sowie der Einführung von innovativen, standardisierten Holzbauprodukten (z.B. Brettsperrholz) haben sich die Einsatzmöglichkeiten der Bauweise kontinuierlich erweitert.
Die DGNB hat einen Abgleich zwischen ihrem eigenen Zertifizierungssystem und dem Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB) erstellt. Die ursprünglich gemeinsam entwickelten Systeme haben sich in den vergangenen Jahren auf sehr unterschiedliche Weise weiterentwickelt. Das Dokument stellt beide Zertifizierungssysteme unter verschiedensten Aspekten gegenüber. Es vermittelt einen Status Quo über die jeweiligen Entwicklungen und soll Klarheit darüber schaffen, für welche Anwendungsfälle die Systeme jeweils geeignet sind.
In einem gemeinsamen Schreiben an verschiedene Ministerien des Bundeskabinetts kritisieren die DGNB und fünf weitere Organisationen den geplanten Gebäudeeffizienzerlass für Liegenschaften des Bundes. Damit setzen sich die Unterzeichner für mehr Klimaschutz und Ressourceneffizienz ein.
Durch das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 29. April 2021 ist die Bundesregierung in der Pflicht, ihr Klimaschutzgesetz nachzubessern. Ein neuer Entwurf liegt nun vor. Auf Anfrage des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) hat die DGNB hierzu Stellung genommen.
Nach zweijähriger Konsultation hat die Europäische Kommission am 21. April 2021 den delegierten Rechtsakt zur EU-Taxonomie veröffentlicht. Darin sind die technischen Überprüfungskriterien für die Erreichung eines „Green Investment"-Labels in der EU ausführlich dargelegt. Für den erfolgreichen Übergang hin zu einer CO2-armen Wirtschaft spielt der Bau- und Immobiliensektor eine entscheidende Rolle. Als DGNB begrüßen wir daher ausdrücklich die Integration des Bausektors in die EU-Taxonomie. Kritisch sehen wir allerdings, dass bei den jetzt veröffentlichten finalen Kriterien für Aktivitäten im Bereich Bauen und Immobilien die Anforderungen im Vergleich zu früheren Versionen zum Teil deutlich abgeschwächt wurden.
Was die nächste Bundesregierung im Gebäudebereich erreichen muss: 1 Million klimaneutrale Sanierungen, 1 Million Sanierungsfahrpläne, 100 Prozent Transparenz, 100 Tage für Weichenstellungen.
Die DGNB hat mit drei weiteren europäischen GBCs eine Marktstudie zur Anwendung der vorgeschlagenen Taxonomie-Kriterien an realen Gebäuden durchgeführt. Aus dieser Anwendung leiten die Partner an die Europäische Kommission und die Sustainable Finance Plattform für die Anpassung der vorgeschlagenen Kriterien ab. Die Empfehlungen wurden der Europäischen Kommission und der Sustainable Finance Plattform im Rahmen des offiziellen Aufrufs zu Feedback/Konsultation im Dezember 2020 mitgeteilt.
Zum Konsultationspapier (auf Englisch)
In einer Hintergrundinformation hat die DGNB wesentliche Fakten zum Thema „Sustainable Finance“ und den Inhalten der EU-Taxonomie zusammengestellt. In dieser werden detailliert die wichtigsten Aspekte zum Klassifizierungssystem und der Anwendung im Bau- und Immobiliensektor beschrieben. Auch der Abgleich der Kriterien der EU-Taxonomie mit den Anforderungen der DGNB Zertifizierung wird in dem Dokument näher vorgestellt.
In einer gemeinsamen Stellungnahme positionieren sich die DGNB und die Bundesarchitektenkammer zum aktuellen Entwurf des GEG (Stand November 2019) und legen dar, wie sich das Regelwerk stärker am Klimaschutz ausrichten ließe. Zudem argumentieren sie, warum die enthaltene Innovationsklausel (§ 103) mit Blick auf den Klimaschutz notwendig ist, und nennen relevante Fakten, um mit entsprechenden Bedenken aufzuräumen.
Aus Sicht der DGNB ist das veröffentlichte Konzept bei Weitem nicht ausreichend. Der Dringlichkeit einer deutlichen und raschen Reduzierung der Treibhausgasemissionen wird das Programm nicht gerecht. Auch wenn einzelne angedachte Maßnahmen in die richtige Richtung gehen, so bleibt das aktuell vorgelegte Klimaschutzprogramm 2030 ein Stückwerk von Einzelmaßnahmen, mit denen die Klimaschutzziele keinesfalls erreicht werden. Speziell im Sektor Gebäude kritisiert die DGNB, dass der geplante Maßnahmen-Mix auf einer viel zu optimistischen Annahme der Emissionsminderung bis 2030 fußt, die durch die heute schon bestehenden Verordnungen und Förderprogramme erreicht würde.
In einer übergeordneten Stellungnahme zum geplanten Gebäudeenergiegesetzt richtet sich die DGNB an die Bundesregierung und die zuständigen Bundesminister. Darin beschreibt die DGNB, warum sie die hinter dem Entwurf stehenden Ziele zwar begrüßt, von der Umsetzung aber enttäuscht ist. Weder wird die Anwendung des Gesetzes merklich vereinfacht, noch setzt das Gesetz wichtige und ambitionierte Impulse und Anreize für klimaschonendes und wahrhaft nachhaltiges Bauen.
Die DGNB, die Bundesarchitektenkammer (BAK) und der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. (GdW) hatten in einem Schreiben vom 5. Juli 2018 einen gemeinsamen Vorschlag zur Förderung von wirksamen Klimaschutzmaßnahmen im Rahmen des neuen Gebäudeenergiegesetzes (GEG) formuliert. Einige der dort genannten Punkte wurden in dem im November 2018 bekanntgewordenen Entwurf des GEG in Form einer Innovationsklausel (§102) aufgenommen. In dem neuesten Referentenentwurf vom 29. Mai 2019 wurde dieser Paragraph wieder um zwei Abschnitte gekürzt, in denen es um die alternative Nachweisführung für eine Begrenzung von Treibhausgasemissionen bei Einzelgebäuden geht. Hierzu beziehen DGNB, BAK und GdW in einem gemeinsamen Schreiben Stellung.
Zur Stellungnahme
Für die DGNB enthält das geplante Energiesammelgesetz (EnsaG) Aspekte, die sich negativ auf das Erreichen der Klimaschutzziele im Bau- und Immobiliensektor auswirken würden. Dabei setzt sich die DGNB gegen eine Entwertung des Mieterstrommodells ein.
Zur Stellungnahme
Die DGNB und das BMI haben eine gemeinsame Erklärung zur Qualität von Bewertungssystemen des nachhaltigen Bauens verfasst. DGNB Präsident Prof. Alexander Rudolphi und Gunther Adler, Staatssekretär im Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat, haben diese am 9. Oktober im Rahmen der EXPO Real in München unterzeichnet. Mit den in der Erklärung formulierten Grundsätzen einer deutschen Methodik der Nachhaltigkeitsbewertung wollen beide Institutionen für eine ganzheitliche und lebenszyklusorientierte Planungs- und Baupraxis werben, die einen aktiven Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz leistet. Auch die Form des künftigen Zusammenwirkens von DGNB und BMI ist in dem Dokument definiert.
Zur gemeinsamen Erklärung
Ein gemeinsamer Vorschlag zur Förderung von wirksamen Klimaschutzmaßnahmen im Rahmen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG)
Mit einem Schreiben an die Bundesminister Peter Altmaier und Horst Seehofer hat die DGNB gemeinsam mit dem Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. (GdW) sowie der Bundesarchitektenkammer (BAK) einen konkreten Vorschlag für eine zukunftsweisende Ergänzung im geplanten Gebäudeenergiegesetz (GEG) verfasst. Dieser sieht vor, dass Gebäudeeigentümer über eine Öffnungsklausel im GEG und über die Ergänzung der KfW-Förderung ermutigt werden sollen, ihre Bestandsgebäude mit Blick auf die Klimaschutzziele freiwillig zu ertüchtigen bzw. Neubauten in besonderem Maße an den Klimaschutzzielen auszurichten. Der Vorschlag soll zur wirtschaftlichen Erreichung der Klimaschutzziele beitragen.
Zum gemeinsamen Vorschlag
In der öffentlichen Wahrnehmung werden mit DGNB, LEED und BREEAM drei der weltweit führenden Systeme zur Zertifizierung von nachhaltigen Gebäuden häufig in einem Atemzug genannt, gleichgesetzt und für austauschbar befunden. Dabei gibt es neben den offensichtlichen Gemeinsamkeiten einige fundamentale Unterschiede, die eine Vergleichbarkeit und damit eine Austauschbarkeit zwischen den Systemen nicht rechtfertigen.
Zur Hintergrundinformation
Die Inhalte eines zukünftigen GEG auf drei Seiten
Um die Auswirkungen des menschgemachten Klimawandels auf ein „verträgliches Maß" zu begrenzen, muss unsere Gesellschaft in den kommenden Jahren die Treibhausgasemissionen drastisch reduzieren. Da die globalen CO2-Emissionen nach wie vor ansteigen und die Zeit bis zur Überschreitung der kritischen CO2-Konzentration nach aktuellen Berechnungen nur noch knapp 20 Jahre beträgt, müssen ab sofort Politik, Wirtschaft, öffentliche Institutionen, Nicht-Regierungsorganisationen, Wissenschaft und Bildungseinrichtungen gemeinsam alle Potenziale ausschöpfen. Dazu bedarf es gesetzgeberischer Vorgaben für den Gebäudebereich, die auf die Klimaschutzziele angepasst sind.
Zum Diskussionsvorschlag
Die künftige Regierung muss beim Klimaschutz umdenken
AKBW, DGNB und Städtetag fordern neun Punkte für eine zielführende Gesetzgebung im Gebäudesektor.
Zum Positionspapier
Das U.S. Green Building Council (USGBC) hat Marktzahlen zur internationalen Verbreitung des Green-Building-Ratingsystems LEED veröffentlicht. Nach der Auswertungsmethodik des USGBC ist Deutschland auf Platz 5 der internationalen LEED-Märkte außerhalb der Vereinigten Staaten (gemessen nach zertifizierter Bruttogrundfläche). In einer Hintergrundinformation wird dargestellt, wie sich die dort kommunizierten Zahlen in Bezug zur DGNB einordnen lassen.
Zur Hintergrundinformation
Vor dem Hintergrund, dass Deutschland sein Klimaschutzziel 2020 aktuellen Analysen zu Folge noch weiter verfehlen wird als bisher angenommen, wenn nicht umgehend weitere Maßnahmen eingeleitet werden, hat die Klima-Allianz Deutschland am 20. Oktober das Klimaschutz-Sofortprogramm 2018-2020 veröffentlicht. Als eine von 62 Organisationen unterstützt die DGNB das Programm und die in dem Papier skizzierten Punkte. Die DGNB fordert darüber hinaus für den Bereich „Gebäude" weitere Maßnahmen.
Zur Stellungnahme
Zum Klimaschutz-Sofortprogramm 2018-2020
Anlässlich der Verhandlungen des Europarats und Europaparlaments zur EU-Richtlinie über die Gesamteffizienz von Gebäuden (EPBD) hat die DGNB Stellung zu diesem Thema bezogen. In einem Schreiben an verschiedene politische Vertreter legt die DGNB ihre Anforderungen an die Revision dar, die die Bedeutung von Sanierungsstrategien für den Gebäudebestand hervorheben.
Zur Stellungnahme
Zum aktuellen Entwurf „Gesetz zur Einsparung von Energie und zur Nutzung Erneuerbarer Energien zur Wärme- und Kälteerzeugung in Gebäuden (Gebäudeenergiegesetz – GEG)" hat die DGNB eine umfassende Stellungnahme eingereicht.
Zur Stellungnahme
Der Klimaschutzplan 2050 soll die nationalen Empfehlungen und Maßnahmen zum Erreichen der globalen Klimaschutzziele zusammenführen. Die DGNB hat den Hausentwurf der Bundesregierung von September 2016 kommentiert und eine umfassende Stellungnahme eingereicht.
Zur Stellungnahme
Auf dem Weg zu einer klimagerechten Energiegesetzgebung für unsere gebaute Umwelt – Impulse der DGNB zur geplanten Fusion von EnEG/EnEV und EEWärmeG
Zur Handlungsempfehlung
Die Energieeinsparverordnung (EnEV) entspricht in der heutigen Form nicht mehr dem aktuellen Wissensstand und ist weder zielführend noch zukunftsfähig. Daher spricht sich die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V. für eine grundlegende Neuausrichtung und Weiterentwicklung des Instruments aus.
Zum Positionspapier
Zur Hintergrundinformation: Die EnEV-Verschärfung im DGNB System
„Grüne Stadtentwicklung in Deutschland - handeln statt reden!" – unter diesem Motto trafen sich am 21.01.2014 die Organisatoren der Initiative Zukunft Stadt und Grün zur Pressenkonferenz in Berlin. Die Initiatoren, der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. und die Stiftung DIE GRÜNE STADT haben gemeinsam mit mehr als 20 Unternehmen – darunter die DGNB – in dem Dokument zentrale Forderungen zur Stadtentwicklung unterzeichnet.
DGNB Präsident Prof. Alexander Rudolphi zum fünften Klimabericht (Fifth Assessment Report - AR5) des Weltklimarats IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change), der am 27. September 2013 in Stockholm vorgestellt wurde.
Felix Jansen
Abteilungsleiter PR, Kommunikation und Marketing
Telefon: +49 711 722322-32
f.jansen at dgnb.de
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