Resilienz

Resilienz und Werte

Übergeordnete Ziele für 2030

Der Werterhalt eines Gebäudes oder eines Quartiers ist unter anderem abhängig von dessen Nutzbarkeit. Durch gesellschaftliche Änderungen in der Nachfrage, verursacht durch bspw. Klimawandel, demografischen Wandel, Individualisierung oder Migration, ergeben sich immer wieder neue Anforderungen an Gebäude und Quartiere. Es gilt, deren langfristige und nachhaltige Nutzung sicherzustellen und hierfür auch kurzfristige und mittelfristige Antworten auf die genannten Herausforderungen zu geben.

So hat der Klimawandel in städtischen Gebieten bereits jetzt Folgen für die Nutzbarkeit und den Werterhalt von Wohn- und Produktionsstätten und zentralen Infrastruktureinrichtungen sowie für die menschliche Gesundheit. Laut der EU-Strategie für die Anpassung an den Klimawandel besteht die langfristige Strategie der EU darin, „bis 2050 zu einer klimaresilienten und vollständig an die unausweichlichen Auswirkungen des Klimawandels angepassten Gesellschaft zu werden“. Die Strategie fordert dabei eine intelligente, systematische und schnelle Anpassung. Die intelligente Anpassung setzt sich zum Ziel, Wissensaufbau zu betreiben und einen Umgang mit Unsicherheiten zu etablieren. Unter der systemischen Anpassung ist die Unterstützung für die politische Gestaltung auf allen Ebenen und Sektoren zu verstehen. Dies beinhaltet die für die Baubranche relevante Forderung nach naturbasierten Anpassungslösungen. Die schnelle Anpassung fordert die zügige Umsetzung in allen Bereichen und die Verringerung klimabezogener Risiken. Dabei wird darauf hingewiesen, dass sich sichere klimaresiliente Infrastrukturen auszahlen.

Unsere Zielstellungen

10.1 Klimaresilient

Gebäude und ihre Außenbereiche sind auf die Auswirkungen des Klimawandels mit seinen lokalen Ausprägungen vorbereitet und können klimaangepasst auch bei veränderten Bedingungen ihren Zweck erfüllen.

10.2 Klimafolgenmindernd

Eigenschaften und Funktionen von Gebäuden und ihren Außenbereichen tragen heute und in Zukunft zur Abminderung der lokalen Ausprägungen des Klimawandels bei.

10.3 Adaptierbar und langfristig werterhaltend

Gebäude und ihre Außenbereiche sind auf Adaptierbarkeit und langfristigen Werterhalt ausgelegt und entsprechende Prozesse etabliert, mit denen auf zu erwartende lokal wirksame gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklungen und Veränderungen der Nutzenden und ihrer Bedürfnisse sowie auf Umweltveränderungen adäquat reagiert werden kann.

10.4 Dokumentiert (☼ für Bestand)

Für Gebäude liegen zeitgemäße, detaillierte, aktuelle und in der Zukunft nutzbare Dokumentationen vor, die die kontinuierliche Überprüfung hinsichtlich langsam auftretender Veränderungen und plötzlich auftretender Ereignisse erlauben und adäquate Reaktionen ohne großen Analyseaufwand ermöglichen.

10.5 Lebenszykluskosten im Griff

Genaue Kenntnis über die Kosten im gesamten Lebenszyklus sichern die Möglichkeiten des Werterhalts ab und ermöglichen zielgerichtete Investitionen in Maßnahmen zur Steigerung der Nachhaltigkeit.

Hinweis: Das Zeichen steht für Zielstellungen, deren Umsetzung stark gewünscht wird, jedoch entweder nur mit sehr hohem Aufwand erreicht oder lediglich mit noch nicht etablierten Methoden nachgewiesen werden kann.

Dokument|pdf|Deutsch|9 MB

DGNB System Zukunftsprojekt, Version 2030

Veröffentlichungsdatum: 11.04.2024

Ihre Ansprechperson

Dr. Anna Braune

Abteilungsleiterin Forschung und Entwicklung