Bis 2050 muss der gesamte Gebäudebestand in Deutschland klimaneutral werden. Klimaneutral ist ein Gebäude im Sinne der DGNB dann, „wenn die Differenz der ausgestoßenen Emissionen und der Emissionen, die durch Produktion und Bereitstellung nach extern von CO2-freier Energie eingespart werden, auf ein Jahr hin betrachtet Null oder kleiner als Null ist." Damit diese Transformation gelingen kann, haben wir eine Toolbox zusammengestellt, die relevanten Akteuren der Bau- und Immobilienbranche zentrale Informationen, Handlungsempfehlungen und Instrumente an die Hand gibt, um den Prozess mit zu gestalten und Gebäude und Quartiere klimaneutral zu planen, bauen und zu betreiben.
Um die Potenziale von Gebäuden als elementaren Beitrag zum Klimaschutz auszuschöpfen, ist es notwendig, die Vielschichtigkeit und Zusammenhänge der einzelnen Sektoren, die am System „Gebäude" beteiligt sind, zu verstehen und darauf aufbauend skalierbare Lösungen zu entwickeln.
Die Treibhausgasemissionen, die dem Bau- und Immobilienbereich direkt oder indirekt zuzuschreiben sind, lassen sich nicht auf eine Emissionsquelle reduzieren. Die offensichtlichsten Treibhausgasemissionen sind auf die Nutzung fossiler Energieträger im Betrieb von Gebäuden zurückzuführen. Heizen, Kühlen, Warmwasser und Beleuchtung werden üblicherweise als „gebäudebedingte Emissionen" bezeichnet und sind Teil der Regulierung für eine höhere energetische Qualität von Neubauten und Sanierungen. Die Emissionen von allen weiteren Prozessen in Gebäuden, zum Beispiel für den Transport von Menschen und Gütern, für die Nutzung von Informationstechnik, für die Produktion von Gütern, werden aus dieser Definition ausgeklammert, obgleich sie für die Öffentlichkeit mit dem Gebäude bzw. dem Management des Gebäudes verbunden werden.
Darüber hinaus entstehen beim Bau unserer gebauten Umwelt Treibhausgasemissionen
Die üblicherweise genutzte Sektorenzuteilung schreibt diese Emissionen jeweils folgenden Sektoren zu:
CO2-Emissionen im Lebenszyklus eines Gebäudes
Weiterführende Informationen finden Sie in unserer Broschüre „Klimapositiv: Jetzt!".
Wenn wir bis 2050 Grundlegendes verändern wollen, müssen wir jetzt anfangen. Ein verlässlicher Rahmen, der Orientierung bietet, wie sich die CO2-Emissionen kontinuierlich, im notwendigen Maß reduzieren lassen, ist hierfür unabdingbar. Aus diesem Grund hat die DGNB ein Rahmenwerk für klimaneutrale Gebäude und Standorte entwickelt, mit dem die Dekarbonisierung des Gebäudebestands bis 2050 umsetzbar gemacht werden soll. Vier Grundelemente einer Klimaschutzstrategie werden angesprochen:
Teil 1: CO2-Bilanzierung zur Zustandsermittlung
Auf Grundlage der gemessenen Verbrauchsdaten ist jährlich die gebäudespezifische CO2-Bilanz zu ermitteln. Diese ermöglicht eine Bewertung, ob der Gebäudebetrieb wie geplant umgesetzt wurde bzw. ob und wo Handlungsbedarf besteht.
Teil 2: Klimaschutzfahrplan
Klimaschutz muss geplant werden. Nur wer klare Ziele für seine Gebäude definiert, diese nachhält und damit auch Maßnahmen zukunftsorientiert umsetzt, kann Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit optimal zusammenbringen.
Teil 3: CO2-Berichterstattung
Unternehmen stehen in der Verantwortung, ihre Aktivitäten und Entscheidungen im Kontext von Nachhaltigkeit und Klimaschutz offenzulegen. Eine transparente Kommunikation der tatsächlichen CO2-Emissionen, die aus den eigenen Aktivitäten resultieren, inkl. der Verbräuche der eigenen Gebäude, ist unbedingt wünschenswert.
Teil 4: Qualitätssicherung und Verifizierung
Eine hohe Gebäudequalität sowie die Erfassung der durch das Gebäude verursachten CO2-Emissionen sind wichtige Grundlagen für jede Klimaschutzstrategie. Um nachweislich die Wirksamkeit der umgesetzten Klimaschutzmaßnahmen prüfen zu können, ist eine unabhängige Qualitätssicherung unerlässlich.
Handlungsfelder - so werden Gebäude klimaneutral
Um unsere Gebäude klimaneutral umzusetzen, müssen wir die übergeordneten Zusammenhänge berücksichtigen. Was wir benötigen ist ein sinnvolles systematisches Vorgehen. Jede Entscheidung und Maßnahme muss unter den folgenden Aspekten bewertet bzw. auf diese hin ausgelegt werden:
Die Optimierung von Gebäuden hin zur Klimaneutralität ist nach der Bearbeitung dieser Handlungsfelder nicht final abgeschlossen. Man muss sich fortlaufend aktiv darum kümmern, dass die Gebäude bzw. der Gebäudebetrieb klimaneutral bleiben. Ein kontinuierliches Monitoring und eine regelmäßige Bestandsaufnahme sind notwendig.
Klimaschutz von der Theorie in die Praxis: Um alle Akteure aktiv dabei zu unterstützen ins Handeln zu kommen und ihre Gebäude klimaneutral zu bauen und zu betreiben, entwickelt die DGNB einen praxisorientierten Leitfaden. In zwölf Schritten erklärt er ganz konkret, von der CO2-Bilanzierung über die Erstellung eines Klimaschutzplans bis zur Umsetzung der Klimaschutzmaßnahmen, wie es gelingen kann.
Folgende Schritte werden erläutert:
Die aktuelle CO2-Bilanz Ihres Gebäudes ermitteln
1. Energiebilanz ermitteln
2. Energieart und CO2-Intensität identifizieren
3. CO2-Bilanz mit Hilfe von Tools berechnen
4. Berechnung dokumentieren
Einen Klimaschutzfahrplan für Ihr Gebäude erstellen
5. Zustand des Gebäudes in allen Handlungsfeldern ermitteln
6. Klimaschutzpotenziale aufzeigen und Ziel setzen
7. Mögliche Klimaschutzmaßnahmen und deren Kosten bewerten
8. Klimaschutzmaßnahmen zeitlich planen und Zeitpunkt der Klimaneutralität festlegen
9. Berechnungen und Ergebnisse der Potenzialanalyse dokumentieren
Die Klimaschutzmaßnahmen umsetzen und einen Klimaschutzausweis erstellen
10. Klimaschutzmanagement etablieren und geplante Maßnahmen umsetzen
11. CO2-Bilanz regelmäßig ermitteln und für internes und externes Reporting nutzen
Qualitätssicherung und Verifizierung Ihrer Klimaschutzaktivitäten
12. Klimaschutzaktivitäten von der DGNB zertifizieren und auszeichnen lassen
Laden Sie den Leitfaden hier kostenlos herunter.
Um alle Akteure ganz praktisch bei der Realisierung ihrer Klimaschutzmaßnahmen zu unterstützen, stellt die DGNB Ihnen Instrumente bereit, mit denen Sie die CO2-Bilanz als Zustandsermittlung Ihres Gebäudebetriebs berechnen können.
CO2-Bilanzierungsrechner
Die DGNB stellt Ihnen hier einen CO2-Rechner zur Verfügung, der Ihnen dabei hilft ihre CO2-Bilanz zu berechnen. Zudem unterstützt Sie dieses Instrument bei der Darstellung Ihres gebäudeindividuellen Klimaschutzfahrplans und der jährlichen Überprüfung Ihrer CO2-Bilanz. Im Rahmen der DGNB Zertifizierung für Gebäude im Betrieb können Sie das Tool verwenden, um die entsprechenden Nachweise für Ihre CO2-Bilanz zu erbringen.
Eine Anleitung zur Anwendung des CO2-Rechners finden Sie hier:
Eine Vorlage für die Dokumentation Ihrer CO2-Bilanzierung finden Sie hier:
Die DGNB Akademie bietet zudem regelmäßig Veranstaltungen an, die praxisnah erklären, wie die Bilanzierung des Gebäudebetriebs einfach und verlässlich gelingt. Bei Interesse, wenden Sie sich gerne per E-Mail an ausbildung@dgnb.de. Hier geht es zum Seminarprogramm.
Referenz CO2-Emissionsfaktoren
Stand: Ökobaudat-Daten aus der Version vom Februar 2020
Die Faktoren sind ebenfalls im Rahmenwerk für klimaneutrale Gebäude und Standorte zu finden. Weitere Informationen zu diesem finden Sie hier.
Kriterien für Berechnungswerkzeuge zur Ermittlung von Energiebedarf und Treibhausgasemissionen
Um die Effekte von geplanten Maßnahmen zur Emissionsminderung bestimmen zu können, sind Softwarewerkzeuge wichtig. Für die Ermittlung des Energiebedarfs und der Treibhausgasemissionen von Gebäuden oder Standorten gibt es keine Festlegung auf ein bestimmtes Tool.
Die Kriterien, die bei der Auswahl des passenden Tools eine Rolle spielen sollten, sind unter anderem:
Die Kriterien sind dem Rahmenwerk für klimaneutrale Gebäude und Standorte entnommen. Weitere Informationen finden Sie hier.
Klimaschutz ist seit der Gründung eines der zentralen Anliegen der DGNB. Vor diesem Hintergrund sind in sämtlichen Zertifizierungssystemen der DGNB ambitionierte Anforderungen verankert. So finden viele Klimaschutzaktivitäten im Rahmen der Kriterien Beachtung und fließen positiv in das Zertifizierungsergebnis ein. Beispielsweise wird bei der Zertifizierung von Neubauten, Bestandsgebäuden oder Sanierungen ein möglichst geringer Treibhausgasausstoß über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes positiv bewertet. Bonuspunkte werden beim Erreichen von Klimaneutralität vergeben. Im Management des Gebäudebetriebs wird die Erstellung und Nachverfolgung von Klimaschutzfahrplänen belohnt.
Die Prüfung eines Projekts hinsichtlich seines Beitrags zum Klimaschutz im Rahmen einer DGNB Zertifizierung bestätigt allen Beteiligten von einer externen Quelle, dass die gesetzten Ziele auch wirklich erreicht wurden.
Nachstehend finden Sie eine Übersicht über alle Anwendungen des DGNB Systems entlang der verschiedenen Phasen des Lebenszyklus:
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Planung
DGNB Vorzertifikat für Neubauten |
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Bau
DGNB Zertifikat für Neubauten |
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Betrieb
DGNB Zertifikat für Gebäude im Betrieb Bestand/Umbau/Sanierung DGNB Zertifikat für Bestandsgebäude |
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Lebensende |
Bis 2050 muss der Gebäudebestand in Deutschland klimaneutral sein. Aber schon heute können wir gute, wirtschaftliche Gebäude planen und so umsetzen, dass sie auch im Betrieb klimaneutral sind. Eine gute Nachricht, die man nicht oft genug wiederholen kann. Um solche Gebäude, die diese Anforderung bereits nachweislich erfüllen und die Klimaneutralität im Betrieb erreichen, hervorzuheben, ihre Erfolgsfaktoren vorzustellen und andere hiermit zu inspirieren, gibt es die DGNB Auszeichnung „Klimapositiv".
Sie wird von der DGNB an Gebäude für die Laufzeit von einem Jahr verliehen, die den fachlichen Anforderungen entsprechen und die entsprechenden Nachweise im Rahmen einer Zertifizierung für Gebäude im Betrieb liefern.
Hier stellen wir Ihnen ausgewählte Pioniere und Leuchtturmprojekte vor.
Das als Passivhaus konzipierte Eisbärhaus ist in zwei Bauteile gegliedert. Der Vorarlberger Ökoleitfaden diente als Grundlage für die Auswahl der eingesetzten Baustoffe. Die Außenwände bestehen aus einer mit Zellulose ausgeflockten Holzkonstruktion aus Wärmedämmträgern (Dämmstärke: 42 cm).
Die Gewerbeeinheiten werden über Betonkernaktivierung und eine reversible Sole-Wasser-Wärmepumpe erwärmt/gekühlt. Als Energiequelle und Speichermasse dient das Erdreich. Die Lüftungsanlage ist vom Heizsystem entkoppelt. Die angesaugte Frischluft wird in 3 Schritten auf Raumtemperatur gebracht und in die Räume eingeblasen. Hierbei wird die Energie der Abluft über einen Wärmetauscher an die vortemperierte Frischluft übertragen (Wärmerückgewinnungsgrad: 80-95%).
Das Brauchwasser wird über Solarkollektoren erwärmt. Photovoltaikmodule decken den Strombedarf für die Wärmepumpe soweit möglich ab. Die energierelevanten Systeme werden über eine Software verwaltet. Mittelfristiges Ziel: Energieautarkie.
Als zentrale Fort- und Weiterbildungsplattform der DGNB stellt die DGNB Akademie thematisch vielfältige Seminare rund um das nachhaltige Bauen bereit – unter anderem auch zu den Themen „Klimaneutrales Planen, Bauen und Betreiben". Die Veranstaltungen der Reihe bieten die Möglichkeit, praxisorientiere Einblicke und Tipps von Experten der Branche zu erhalten. Interaktive Elemente und kleine Seminargruppen sowie Zeit für weiterführenden informellen Austausch im Nachgang schaffen Raum zur Vernetzung.
Die Seminare sind einzeln buchbar und richten sich an alle Akteure der Bau- und Immobilienbranche sowie allgemein Interessierte. Alle Termine sowie weitere Informationen finden Sie hier. Informationen zu den weiteren Seminarreihen „Biodiversität", „Circular Economy", „Klimaneutrale Gebäude" und „Urbane Zukunft" finden Sie hier.
2015 hat das Paris-Abkommen eine Begrenzung der Klimaerwärmung auf 1,5 bis maximal 2 Grad Celsius beschlossen. Als Umsetzung dieses Abkommens hat die Bundesregierung den „Klimaschutzplan 2050" abgeleitet. Dieser zeigt die Schlüsselrolle der Baubranche und des existierenden Gebäudebestands auf: Das Betreiben unserer Gebäude verursacht ca. 30 Prozent der Treibhausgasemissionen in Deutschland! Eine Zahl die das große – leider bisher nicht ausreichend gehobene – Potenzial verdeutlicht, dass der Gebäudesektor mit Blick auf die Einhaltung unserer Klimaschutzziele bietet.
Die Erfahrungen der Vergangenheit zeigen, dass Selbstverpflichtungen aus Industrie und Bausektor bislang in der Breite nicht zu einem befriedigenden energetischen Standard des Gebäudebestands und des Neubaus geführt haben. Um die Klimaschutzpotenziale im Gebäudesektor zu heben, bedarf es eines entsprechenden ordnungspolitischen Rahmens. Zu diesem Zweck erarbeitet die DGNB gemeinsam mit ihrem Netzwerk im Kontext des vom Umweltbundesamt und dem Bundesumweltministerium geförderten Forschungsprojekts Wissenstransfer Bau Handlungsempfehlungen für politische Entscheidungsträger. Hierbei sind die Empfehlungen zunächst als Entwürfe zu betrachten, die im Netzwerk und mit Stakeholdern in einem möglichen Folgeprojekt geschärft werden sollen. Zur Verdeutlichung, dass es sich um Entwürfe handelt, sind diese als Diskussionspapier (WiTraBau) gekennzeichnet.
Empfehlungen für Entscheidungstragende auf Bundesebene
DGNB's feasibility assessment of the requirements of the EU taxonomy for Construction of New Buildings and Renovation of the Do No Significant Harm criteria for "Pollution prevention and control"
Diskussionspapier
DGNB has evaluated the feasibility of the DNSH criterion for pollution prevention and control with DGNB's advisory committee for hazardous and risk related substances.
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Neun Punkte für eine zielführende Klimaschutz-Gesetzgebung im Gebäudesektor
Diskussionspapier
Bereits im Frühjahr 2018 haben AKBW, DGNB und Städtetag neun Forderungen für eine zielführende Gesetzgebung im Gebäudesektor formuliert.
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Steuerliche Hindernisse für Investitionen in die energetische Ertüchtigung des Gebäudebestands beseitigen
Diskussionspapier
Klimarelevanten Investitionen in den Gebäudebstand stehen verschiedene steuerliche Hindernisse im Weg, die es zu beseitigen gilt.
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Empfehlungen für Entscheidungstragende auf Kommunaler Ebene
Handreichung für eine nachhaltigkeitsorientierte Planung und Beschaffung -
Impulse für mehr Klimaschutz, langfristige Wirtschaftlichkeit und gesunde Innenräume im Rahmen öffentlicher Planungs- und Beschaffungsprozesse
Leitfaden
Diese Handreichung soll Unsicherheiten in Bezug auf die Nutzung zentraler übergeordneter
städtischer und kommunaler Instrumente sowie für konkrete Bauvorhaben beseitigen und einen Einstiegspunkt zur Integration von Methoden zur Steigerung von Nachhaltigkeitsaspekten in relevante Arbeitsprozesse schaffen.
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Genehmigungsverfahren am Klimaschutzziel ausrichten
Diskussionspapier
Bei der Realisierung konkreter Bauprojekte spielt die Kommunalverwaltung eine bedeutende Rolle, denn als Genehmigungsbehörde liegt es in ihrer Hand, gelebte Baupraxis mitzubestimmen.
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Kostengünstiges Wohnen – Alternativen zum klassischen Bebauungsplanverfahren
Diskussionspapier
In unseren Ballungsräumen wird die Frage nach bezahlbarem Wohnraum zu einer der zentralen Fragen einer nachhaltigen und sozialen Stadtentwicklung der nächsten Jahre.
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Die Finanzbranche ist ein Bereich, der zuletzt ein zunehmend großes Interesse an Klimaschutzmaßnahmen entwickelt hat. Dies liegt nicht nur daran, dass Banken und Versicherer mit ihren Aktivitäten zunehmend im Hinblick auf „nicht-monetäre" Aspekte wie den Klimaschutz von Politik und Gesellschaft bewertet werden.
So sind die Akteure der Finanzbranche durch Artikel 2, Absatz (c) des Paris-Abkommens dazu angehalten, Finanzmittel zur Verfügung zu stellen, um den Klimawandel zu begrenzen. Darüber hinaus nehmen die Auswirkungen des Klimawandels weltweit zu. Die damit verbundenen Schäden führen gerade für Versicherungs- und Kreditinstitute zu immer größeren Risiken. Risikominimierung und das Lenken der Geldströme in zukunftsfähige Produkte ist damit einer der Haupttreiber der Finanz- und Versicherungsbranche, um sich aktiv mit dem Thema Klimaschutz zu beschäftigen.
Zu diesem Zweck erarbeitet die DGNB gemeinsam mit ihrem Netzwerk im Kontext des vom Umweltbundesamt und dem Bundesumweltministerium geförderten Forschungsprojekts Wissenstransfer Bau Handlungsempfehlungen für finanzwirtschaftliche Entscheidungstragende. Hierbei sind die Empfehlungen zunächst als Entwürfe zu betrachten, die im Netzwerk und mit Stakeholdern in einem möglichen Folgeprojekt geschärft werden sollen. Zur Verdeutlichung, dass es sich um Entwürfe handelt, sind diese als Diskussionspapier (WiTraBau) gekennzeichnet.
Empfehlungen für Entscheidungstragende der Finanzwirtschaft
Mit Blended Finance Gebäudesanierung fördern
White Paper
Das Whitepaper, gemeinsam verfasst von Experten von EIT Climate-KIC, Bankers Without Boundaries, dem Politecnico di Milano sowie der DGNB, argumentiert, dass eine erfolgreiche Antwort auf die Klimakrise die Last des Wandels gleichmäßig verteilt. Das Paper skizziert, basierend auf der laufenden Projektarbeit mit der Stadt Mailand, einen Ansatz, um dies im Bereich der Gebäudesanierung zu erreichen.
Market feedback from testing the proposed EU Taxonomy Technical Screening Criteria for Buildings
Konsultationspapier
This Case study provides relevant information on applying the proposed Taxonomy criteria to real case buildings. From this application, DGNB and three partner GBCs derive recommendations to the European Commission and the Sustainable Finance Platform for the adaptation of the proposed criteria. The recommendations were communicated to the EC and the SFP in the context of the official call for feedback/consultation in December 2020.
Nachhaltige Finanzprodukte aufsetzen und vermarkten
Diskussionspapier
Die Auflage von Finanzprodukten, die gezielt die Dekarbonisierung des Gebäudebestands finanzieren, bieten großes wirtschaftliches Potential.
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Objektbewertungen an Nachhaltigkeit ausrichten
Diskussionspapier
Sicherheit über die Zukunftsfähigkeit von Immobilienprojekten bietet ein Klimaschutzfahrplan, der für jedes einzelne Gebäude aufzeigt, wie Klimaneutralität erreicht werden kann, und den Finanzdienstleistende bei der Kreditvergabe oder Investitionsentscheidung verpflichtend verlangen sollten.
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Hier finden Sie relevante DGNB Studien zum Thema Klimaschutz. Die Liste wird laufend erweitert.
Benchmarks für die Treibhausgasemissionen der Gebäudekonstruktion
Ergebnisse einer Studie mit 50 Gebäuden
Stand August 2021
Die Reduzierung der Kohlendioxidemissionen (CO2) ist eines der vorrangingen aktuellen umweltpolitischen Ziele. Vorgaben dazu wurden im Rahmen des Pariser Klimaabkommens von 2015 weltweit vereinbart. In Deutschland hat der Gebäudesektor einen maßgeblichen Anteil am CO2-Ausstoß. Stand in den letzten Jahren besonders die Bewertung des Gebäudebetriebs und der damit verbundenen Emissionen im Vordergrund des politischen und wissenschaftlichen Interesses, wird nun vermehrt die Frage nach der Bewertung der Gebäude selbst gestellt. Um das Bauwerk selbst zu einordnen und bewerten zu können, fehlen aktuell noch ausreichend Daten. Hier setzt die vorgelegte Studie an. Im Rahmen der statistischen Auswertung von 50 ökobilanzierten Gebäuden aus dem Pool der DGNB werden Benchmarks für Treibhausgasemissionen [kg CO2e/m²*a] abgeleitet.
Benchmarks for greenhouse gas emissions from building construction
Results of a study with 50 buildings
August 2021
Reducing carbon dioxide (CO2) emissions is one of the top environmental policy goals. Targets for this were agreed worldwide within the framework of the Paris Agreement of 2015. In Germany, the building sector accounts for a significant share of CO2 emissions. While in recent years the evaluation of the operation of buildings and the associated emissions were at the forefront of scientific interest, the question of the evaluation of the buildings themselves is now increasingly being raised. In order to be able to classify and assess the building itself, there is currently still a lack of sufficient data. This is where this study comes in. Within the framework of the statistical evaluation of 50 buildings from the DGNB pool, for which Life Cycle Assessment results were available, benchmarks for greenhouse gas emissions [kg CO2e/m²a] were derived.
Wie kann ein klimaneutraler Gebäudebestand bis 2050 realisiert werden? Was sind die Herausforderungen? Was können wir von Gebäuden lernen, die bereits heute klimaneutral betrieben werden? Wir haben mit Experten zu diesem Thema gesprochen und erste Stimmen aus der Praxis gesammelt.
Gesprächsrunde zum Thema „Klimapositive Gebäude"
Auf der Expo Real 2019 fand am Stand A2.334 eine Gesprächsrunde zum Thema „Klimapositive Gebäude" statt. Unsere Kollegin Dr. Anna Braune sprach mit Ursula Sowa von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Prof. Dr. Michael Bauer von Drees & Sommer, Dr. Barbara Boczek von der Wissenschaftsstadt Darmstadt und Hagen Knaupp von LaSalle Investment Management.
Auf der Expo Real 2019 wurden erstmals Gebäude mit der DGNB Auszeichnung „Klimapositiv" für ihren positiven Beitrag zum Klimaschutz prämiert. Was macht diese Gebäude aus? Und schaffen wir den klimaneutralen Gebäudebestand bis 2050? Diese und weitere Fragen haben wir den Projektbeteiligten gestellt.
Klimapositiv am Beispiel Elobau
Philip Leuble von F64 Architekten und Stadtplaner PartGmbB
Klimapositiv am Beispiel Rathaus Freiburg
Prof. Dr. Michael Bauer von Drees & Sommer Advanced Building Technologies
Klimapositiv am Beispiel Eisbärhaus Bauteil A + B
Matthias Bankwitz, dem Geschäftsführender Gesellschafter der Bankwitz GmbH/Freier Architekt
Klimapositiv am Beispiel Volksbank Filiale Kirchheimbolanden
Markus Krauß, Ingenieur bei der TRANSSOLAR Energietechnik GmbH
Klimapositiv am Beispiel LaSalle Investment Management
Mit Hagen Knaupp von LaSalle Investment Management sprachen wir u.a. darüber, was der Immobiliensektor für den Klimaschutz tun kann und muss.
Klimapositiv am Beispiel Schmuttertal Gymnasium Diedorf
Frank Schwindling, Ltd. Baudirektor und Kreisbaumeister des Landkreis Augsburg
Klimapositiv am Beispiel der Stadt Darmstadt
Mit Dr. Barbara Boczek von der Wissenschaftsstadt Darmstadt sprachen wir u.a. darüber, was die Stadt Darmstadt für einen klimapositiven Gebäudebestand tut.
Damit die Transformation des Gebäudebestands gelingt, hat die DGNB darüber hinaus unter breiter Mitwirkung aktiver Mitglieder und externer Expertinnen und Experten im Rahmen des europäischen Verbundprojektes #BuildingLife einen Wegweiser für einen klimapositiven Gebäudebestand erarbeitet.
Dr. Kathrin Quante
Teamleiterin Systementwicklung
Telefon: +49 711 722322-87
k.quante at dgnb.de
Dr. Anna Braune
Abteilungsleiterin Forschung und Entwicklung
Telefon: +49 711 722322-67
a.braune at dgnb.de
Dieses Projekt wurde gefördert durch das Umweltbundesamt und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit. Die Mittelbereitstellung erfolgt auf Beschluss des Deutschen Bundestages.
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