Pressemitteilung

Klimaschutz: DGNB treibt Berechnung des Carbon Footprint von Gebäuden international voran

Deutsches Gütesiegel zeigt seine Stärke als Ratingsystem der zweiten Generation

Stuttgart, im April 2009. Trotz wirtschaftlicher Krise steht der Klimawandel auf der politischen Agenda international weit oben – und bekommt weiteres Gewicht durch die neue US-amerikanische Umweltpolitik. Für den Klimaschutz ist die Bau- und Immobilienwirtschaft von zentraler Bedeutung. Allein rund 40 Prozent der CO2-Emissionen weltweit gehen auf das Konto von Gebäuden. Damit Klimaschutzmaßnahmen effizient gesteuert werden können, ist es für Politik und Wirtschaft entscheidend, geeignete Berechnungsmethoden an der Hand zu haben. Die einfache Frage lautet: Wieviel Treibhausgase setzt ein Gebäude oder ein Stadtquartier frei – oder im internationalen Sprachgebrauch formuliert, wie groß ist der carbon footprint? Nur auf solch klarer Basis lässt sich die Wirkung von Maßnahmen bei Planung und Bau bewerten.

„Wir müssen jetzt international einheitliche Grundlagen schaffen, wie der carbon footprint von Gebäuden berechnet wird,“ betont Christian Donath, Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen DGNB. Die DGNB ist deshalb Schrittmacher in einer internationalen Arbeitsgruppe unter dem Dach des World Green Building Council und der SBAlliance, einem Zusammenschluss europäischer Organisationen für Gebäudezertifizierungen. Die DGNB erarbeitet gemeinsam mit anderen Zertifizierungssystemen wie BREEAM aus Großbritannien und LEED aus USA einheitliche Richtlinien für die Vielzahl bestehender Berechnungsverfahren weltweit. Vor ihr liegt ein umfangreiches Arbeitsprogramm, aber rechtzeitig zum nächsten Klimagipfel in Kopenhagen im Dezember sollen die ersten Ergebnisse für die weitere Entwicklung des Kyoto-Protokolls präsentiert werden.

„Das Deutsche Gütesiegel Nachhaltiges Bauen enthält bereits eine Berechnungsgrundlage für das Treibhauspotential von Gebäuden und es basiert auf dem Lebenszyklusgedanken. Damit ist es international führend,“ bemerkt Christian Donath. Bei der Arbeit am Berechnungsmodell kann das deutsche Gütesiegel seine Stärke als Ratingsystem der zweiten Generation ausspielen. „Wir bieten dem Markt bereits heute ein System, das in Zielwerten für die Nachhaltigkeit von Gebäuden denkt – statt in einzelnen Maßnahmen, die Bauherren oder Planer erfüllen müssen.“ Der Vorteil dieses zukunftsweisenden Ansatzes liegt für den Klimaschutz auf der Hand: Die Bau- und Immobilienwirtschaft besteht – im Gegensatz etwa zur Automobilbranche – aus einer sehr großen Zahl von Unternehmen. Zudem lassen sich Gebäude nicht einfach über einen Kamm scheren, ihre Bandbreite reicht von der Produktionshalle bis zum Kindergarten. Der Markt ist sehr heterogen und daher lässt sich der Klimaschutz auch durch die Vorgabe unzähliger Maßnahmen für die vielen Investoren, Bauherren, Architekten, Planer, Bauunternehmen und Bauproduktehersteller kaum voranbringen.

„Nur die Orientierung an der Gebäudeleistung kann eine Klammer für den Markt bilden, die alle Akteure in der Wertschöpfungskette integriert,“ resümiert Christian Donath und weist auf die Stärke des Deutschen Gütesiegels hin. „Im Zentrum des Gütesiegels stehen Zielwerte für nachhaltiges Bauen, die ein Gebäude erreichen muss, nicht eine Liste einzelner Maßnahmen.“ An diesen Zielwerten können sich bei Planung und Bau alle in der Wertschöpfungskette orientieren und ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten. Den Rahmen bietet der ganzheitliche Ansatz des Gütesiegels, der auch die ökonomischen Seiten berücksichtigt. „Solch ein System ist in der Lage, konstrutiv und lösungsorientiert mit der Herausforderung umzugehen.“ Darüber hinaus ist das Gütesiegel im Vergleich zu maßnahmengesteuerten Systemen innovationsfreundlicher und daher wichtig für einen Markt, der seit geraumer Zeit stark wächst: Für die vielen Produkte und Dienstleistungen, die einen Beitrag zum Klimaschutz des Bausektors leisten.


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