„Als DGNB wollen wir mit unserem Wissen und unseren Erfahrungen dazu beitragen, dass weltweit nachhaltige und damit bessere Gebäude gebaut werden", sagt Dr. Christine Lemaitre, Geschäftsführender Vorstand der DGNB. „Unser Zertifikat dient dabei als Planungstool und als unabhängige Verifikation der geplanten und gebauten Qualität. In diesem Kontext möchten wir unseren Beitrag zum Wissenstransfer leisten – über eine gegenseitige Anerkennung der einmal geprüften Inhalte zwischen dem DGNB System und dem EDGE Zertifikat."
Hintergrund ist, dass es eine Vielzahl an Zertifizierungssystemen für nachhaltige Gebäude oder Green Buildings auf nationaler wie internationaler Ebene gibt. Diese basieren auf unterschiedlichen methodischen und inhaltlichen Ansätzen und haben individuelle Anforderungen, sowohl bei den Kriterien und den darin formulierten Benchmarks als auch in Bezug auf grundsätzliche Compliance-Vorgaben. Von der durch DGNB und IFC angestrebten gegenseitigen Anerkennung sollen in erster Linie Planer und Bauherren profitieren. „Engagierte Bauherren können damit ihre Leistung einfacher dokumentieren, und der Aufwand der Zertifizierung muss in den relevanten Themen nicht doppelt erfolgen. Dies würde die Gebäude nicht besser machen, sondern verursacht unnötige Extrakosten – Geld, das an anderer Stelle fehlen würde", so Lemaitre.
„Unsere Zusammenarbeit mit der DGNB ist ein wichtiger Meilenstein, denn es ist das erste Mal, dass internationale Green-Building-Standards aufeinander abgestimmt werden – zum Vorteil der Kunden", sagt Prashant Kapoor, Leiter Green Buildings bei der IFC, einem Teil der Weltbankgruppe. „Zusammen können wir den Status Quo unseres gemeinsamen Gegners, der ‚Brown Buildings', bekämpfen, indem wir anderen aus dem Green-Building-Sektor die Möglichkeit geben, noch besser zusammenzuarbeiten."
Pilotphase zur Erarbeitung der Parameter für gegenseitige Anerkennung
In der anstehenden Pilotphase soll nun erarbeitet werden, wie die Themen, die in beiden Systemen bereits vorhanden sind, noch besser aufeinander abgestimmt werden können. Die Frage, in welchem Ausmaß diese Anerkennung erfolgen kann, soll im Rahmen der Zusammenarbeit bestimmt werden. „Mit unserer Initiative wollen wir den Pionieren des nachhaltigen Bauens aus aller Welt die Möglichkeit geben, von unseren Erfahrungen zu profitieren und das Qualitätsverständnis im Bauen zu beschleunigen. Gleichzeitig sollen sie ihr Engagement noch besser sichtbar machen können, um ihnen einen Wettbewerbsvorteil zu bieten gegenüber Marktteilnehmern, die Aspekte wie Klimaschutz oder Ressourceneffizienz heute noch nicht als zentralen Bestandteil ihrer Gebäudeplanung verankert haben", sagt Lemaitre.