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Erster DGNB Diamant geht nach Berlin

Das 50Hertz Netzquartier in Berlin erhält als erstes Gebäude weltweit die Auszeichnung „DGNB Diamant“. Damit wird das Projekt für seine herausragende gestalterische und baukulturelle Qualität gewürdigt. Zwei weitere DGNB zertifizierte Projekte bekommen nach Prüfung durch eine unabhängige Expertenkommission eine Anerkennung für ihre gut umgesetzte gestalterische Qualität verliehen. Die neue, das DGNB Zertifikat ergänzende Auszeichnung ist das Ergebnis einer Pilotphase, die die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V. im vergangenen Jahr gemeinsam mit der Bundesarchitektenkammer (BAK) unter fachlicher Begleitung des Bundes Deutscher Architekten (BDA) gestartet hatte. Auf positive Resonanz stieß ebenfalls das neu geschaffene Angebot der DGNB Handlungsempfehlungen, mit denen zu einer frühen Planungsphase projektindividuelle Impulse zur Optimierung der Gestaltungsqualität gegeben werden.

„Die DGNB hat es sich zum Ziel gesetzt, die gestalterische und baukulturelle Qualität der gebauten Umwelt zu fördern und konkrete Hilfestellung bei der Umsetzung zu geben“, sagt DGNB Vizepräsident Martin Haas. Aus diesem Grund hatte der Verein im vergangenen Jahr unter Mitarbeit zahlreicher Experten, in Kooperation mit der BAK und mit fachlicher Begleitung des BDA eine Systematik entwickelt, mit der diese Impulse in die Praxis umgesetzt werden können. Der dabei entwickelte zweistufige Ansatz wurde in den letzten zwölf Monaten an einigen Projekten erprobt.

Handlungsempfehlungen für mehr Gestaltqualität und Baukultur

Bei der ersten Variante handelt es sich um Handlungsempfehlungen, die Architekten und Bauherren in einer frühen Planungsphase ihres Projekts durch eine Kommission für Gestaltungsqualität erhalten, welche projektindividuell von der DGNB, den Architektenkammern und unter fachlicher Begleitung des BDA zusammengestellt werden. Ziel der Empfehlung ist es, die gestalterische und baukulturelle Qualität positiv zu beeinflussen.

Dieses Angebot stieß bei den sieben Teilnehmern der Pilotphase auf durchweg positive Resonanz, weshalb sich die DGNB entschieden hat, die Handlungsempfehlungen auch zukünftig als Produkt breit anzubieten. Für Projekte von DGNB Mitgliedern, die sich für ein DGNB Vorzertifikat oder Zertifikat angemeldet haben, ist dieses Angebot kostenlos.

Erster DGNB Diamant für 50Hertz Netzquartier in Berlin

Für die zweite Variante, der Bewertung der umgesetzten Gestaltungsqualität bei fertig gestellten Gebäuden, hatten sich drei Projekte zur Pilotphase angemeldet. Von diesen konnte mit dem 50Hertz Netzquartier in Berlin ein Gebäude die Bewertungskommission vollständig überzeugen. Hierfür bekommt das von LOVE architecture and urbanism geplante Neubau-Projekt im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung am 6. Oktober in Berlin neben dem DGNB Zertifikat in Gold ergänzend die Auszeichnung „DGNB Diamant“ verliehen.

Auch den zwei weiteren Gebäuden, die an der Pilotphase teilgenommen haben, bescheinigten die jeweiligen Kommissionen eine gut umgesetzte gestalterische und baukulturelle Qualität. Hierfür erhielten sie von der DGNB im Rahmen der Expo Real in München eine entsprechende Anerkennung. Dabei handelt es sich um das Verwaltungsgebäude Max Frank in Leiblfing sowie das Bürogebäude Z3 der Hauptverwaltung der Ed. Züblin AG in Stuttgart.

Weltweit einzigartiges Angebot

Die DGNB ist mit dem „Diamant“ weltweit die erste Organisation, die über die Vergabe von Zertifikaten für nachhaltiges Bauen hinaus eine eigene ergänzende Auszeichnung für die gestalterische und baukulturelle Qualität vergibt. Auch die Handlungsempfehlungen sind in der Form ein Alleinstellungsmerkmal im internationalen Vergleich. Während die Handlungsempfehlungen auch unabhängig von einer DGNB Zertifizierung kostenpflichtig in Anspruch genommen werden können, ist für den Erhalt der Auszeichnung „DGNB Diamant“ eine DGNB Zertifizierung in Platin oder Gold Voraussetzung.

„Bei der DGNB betrachten wir Gestaltung und Baukultur als wesentliche Aspekte einer ganzheitlichen Nachhaltigkeit“, erklärt Martin Haas. „Diese Faktoren leisten einen wesentlichen Beitrag dazu, dass die Nutzer ein Gebäude akzeptieren, was eine unmittelbare Auswirkung auf die Langlebigkeit, die Marktfähigkeit und den Werterhalt eines Gebäudes hat. Daher war es uns wichtig, zu dem Thema spezifische Angebote zu entwickeln, die einerseits sinnvoll Unterstützung bieten und darüber hinaus diejenigen belohnen, die hier Herausragendes leisten.“

„Ich bin froh, dass die gestalterische Qualität als Aspekt von der DGNB aufgenommen wurde – Dauerhaftigkeit und Schönheit sind konstitutive Bestandteile einer ausgereiften Baukultur“, sagt die Präsidentin der Bundesarchitektenkammer, Barbara Ettinger-Brinckmann.

Bewertungskriterien halten Praxistest komplett stand

Vollständig übernommen aus der Pilotphase wurden derweil die Beurteilungskriterien für die gestalterische und baukulturelle Qualität, die den Bewertungskommissionen als Richtlinie für die Auszeichnung sowie für die Handlungsempfehlungen dienen. Das Kriterium „Angemessenheit“ umfasst die Punkte Maßstäblichkeit und Einbindung, Umsetzung und Konstruktion sowie Beständigkeit und Zeitlosigkeit. Im Kriterium „Kontext“ werden die städtebauliche Einbindung, die Erschließung sowie der Umgang mit Freiflächen betrachtet. Zusammengefasst im Kriterium „Gestalt“ werden die Themen Proportion und Komposition, Gesamtanmutung, Materialität und Farbgebung sowie Detaillierung. Im Kriterium „Grundriss“ werden letztlich neben der Grundrissgestaltung die Innenraumgestaltung, die Blickbeziehungen bzw. Orientierung sowie Raumanordnung und -bezüge adressiert.

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Martin Haas (DGNB Vizepräsident)

Ihre Ansprechperson

Felix Jansen

Abteilungsleiter PR, Kommunikation und Marketing